24.
An Faustinen. In schwerer Kranckheit

Alß ich mit Blutt bedeckt bey noch nicht hellem Tage
Nächst auß dem schlaff euch jagt/ habt jhr mir/ was verletzt
Verbunden/ vnd was sich den schmertzen widersetzt
Hervor bracht/ vnd in eill gewendet weh' vnd klage.
Jtzt nun ich hitz vnd angst vnd ach vnd pein ertrage/
Nun sich die grimme noth vnd Seuch auff mich verhetzt/
Nun der geruffte todt auff mich die Pfeile wetzt.
Sucht jhr bald diß bald das zu wenden meine plage.
Wenn hab ich wol verdien't/ daß ewre gunst so fest
Vnd standhafft bey mir hält nun Freundt vnd feindt mich läst/
Wenn werd ich/ vnd mit was/ die wolthat je vergelten.
Mein vntergang ist dar/ mich schmertzt der todt nicht sehr
Weil alles doch vergeht/ diß schmertzt mich vielmal mehr.
Daß man mich in der grufft noch wird vndanckbar schelten.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das zweite Buch. 24. An Faustinen. 24. An Faustinen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1D84-7