32.
An Frawen Marien Richterin

Schawt Gott/ wie er den schawt/ von seiner himmell feste
Auff dis was heilig ist/ vndt einig auff ihn hält;
Wie das sein donnerstrall den immer auff euch felt
Ihr schönstes tugendt reis/ vndt schont der dürren äste?
Auff welche schlegt sein plitz wen so viel hellen gäste
Gantz trunckenvoll von lust sich breiten in der welt
Ist pest/ ist flam vndt todt/ den nur auff euch bestelt/
Da doch der bösen loß stäts fält auffs allerbeste?
Was sag ich? nein fürwar/ weil ihr in diesem leidt
Ein spiegel der gedult/ vnd bild der Hoffnung seidt/
Mus dieser wetter sturm den starcken Geist bewehren.
Dehm/ weil er mehr den trew' in vngemeiner noth/
Bey Christus blutfahn hält der ewigtrewe Gott
Mehr den gemeinen lohn vndt frewde wirdt bescheren.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 32. An Frawen Marien Richterin. 32. An Frawen Marien Richterin. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1EBA-7