41.
An Callirhoen

Wie kombts Callirhoe? was mag die vrsach sein/
Das ihr mich gestern habt so trawrig angeblicket?
Wie das ihr alle lust vndt freundtlikeit verschicket?
War meine gegenwart ein vrsprung ewrer pein?
Verdros euch Flaccikus? fürwar ich meine nein!
Hatt euch der süsse schlaff verzaubert vndt vmbstricket!
Hatt euch der grimme schmertz/ die lebenspest gedrücket?
Misfiel euch was ich sprach? mir fält die vrsach ein:
Als ewer schlaffgemach wardt von vns eingenommen.
Da sindt wir wehrte Nymph euch viel zu nahe kommen.
[56]
Woll! wo ihr rache sucht; so folget meinem raht:
Wen sich die schwartze nacht wirdt für dem monden schämen:
Mögt ihr mein schlaff gemach/ ja selbst mein bett' einnehmen.
Die rach' ist gutt die gleich mitt gleich vergolten hatt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 41. An Callirhoen. 41. An Callirhoen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1FC1-B