[221] Als er im Garthen mit ihr spazieren gieng
Vratislaviae, d. 10. August. 1720.
Ach, liebstes Lenchen, sähstu hier
Mein Herz im Blute wallen,
Ich weis vorwahr, es würde dir
Sogar sein Schmerz gefallen;
Denn dieser kommt aus Zärtligkeit
Und aus der . . . Liebe,
Womit ich mich bey . . . Zeit
Um deine Qual betrübe.
Ich soll dich in der . . . . .
Bey fremden Leuten laßen;
Der Himmel sende doch die Zeit,
Dich glücklich zu umfaßen.
Die andern, so mit mir studirt,
Erlangen Ruhm und Glücke,
Und ob mir eben das gebierth,
So bleib ich weit zurücke.
Es thut mir deinetwegen weh
Und macht mich ganz zu Schanden,
Sodaß ich wie im Traume geh,
Kein Scherz ist mehr vorhanden.
Das Feuer läst in Adern nach,
. . . . Muth und Kräfte schwinden,
Da Laster, . . . . . Schmach
Mich allenthalben binden.
Was that dein liebstes Herze nicht
Um meinetwillen tragen,
. . . . . . . . . . . . . . mir geschicht,
. . . . . . . . . . . . Plagen.
Was hab ich dir nicht vor Gefahr
In Zedliz aufgeladen,
Allwo dein . . . . Labsahl war,
Mein Unrecht auszubaden.
[222]
Ach . . . . . . tausendmahl
Vor deine Liebe sterben,
So würd ich doch . . . solche Qual
Kein danckbar Lob erwerben,
Denn wie ich überwiesen bin,
So bleibstu noch mein Eigen
Und läst mir deinen frommen Sinn
So viele Neigung zeigen.
Ach, Engel, ich empfinde noch
In . . . . Lust zum Leben
Und will mir . . .das süße Joch
Von deiner Liebe geben.
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ich traute mir, bey Salz und Brodt
Die Fürsten auszulachen
Und in der eußerlichen Noth
Ein Eden . . . . machen;
Ich weis auch, daß ich alles Weh
Im Augenblick vergäße,
Wofern ich nur . . . . . . . . . Eh
Dich kurze Zeit besäße.