[67] [69]8.
Fordre von mir Trunk'nem nimmer
Bundestreu' und frommen Sinn,
Da ich seit dem Schöpfungstage
Schon berühmt als Zecher bin.
Als ich in dem Quell der Liebe
Rein zu waschen mich gestrebt,
Betete ich Sterbgebete
Über alles was da lebt.
Gib mir Wein, dass ich dir künde,
Was dem Loos ich abgelauscht,
Dir vertraue, wen ich liebe,
Wessen Wohlduft mich berauscht.
Selbst des Berges Kräfte weichen
Einer Ämse Kräften hier;
Weinverehrer, nicht verzweifle
Du an des Erbarmens Thür!
Nur der trunkenen Narcisse
– Treffe sie kein böser Blick!
Wurde unter'm Türkisdome
Ein erfreuliches Geschick.
Deinem Mund weih' ich die Seele:
Liess doch auf des Blickes Flur
Keine schön're Knospe prangen
Jener Schmücker der Natur.
Deine Liebe hat Hafisen
Salomonen gleich gestellt,
Da von deiner Gunst er leider
Wind nur in den Händen hält.