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Es strich die Welt, wie Brauenschminke,
Den Neumond auf des Festes Brau'n:
Drum ziemt es in des Freundes Braue
Den Neumond eines Fest's zu schau'n.
Es wurde, gleich des Neumond's Rücken,
Gebrochen meine Hochgestalt,
Als sich mein Freund den Brauenbogen
Mit Brauenschminke frisch bemalt.
Verhülle dir das Antlitz nimmer
Und flieh' der Menschen Umgang nicht:
Schrieb doch den Vers: »Es fehlte wenig«
Der Flaum hin auf dein Angesicht.
Es scheint, der Westhauch deines Leibes
Kam Morgens an der Flur vorbei,
Denn, gleich dem Morgen, riss die Rose,
Dich ahnend, sich das Kleid entzwei.
Noch waren Harfe nicht und Cither,
Und Wein und Rose nicht, als schon
Mit Rebensaft und Rosenwasser
Geknetet war mein Körperthon.
Komm, dass ich dir den Gram erzähle,
Den Kummer, der mein Herz beschwert:
Die Kraft zum Sprechen wie zum Hören
Ist ohne dich mir ja verwehrt;
Und wär' der Kaufpreis deiner Liebe
Die Seele auch, ich kaufte sie:
Denn eines einsichtsvollen Käufers
Ermangeln schöne Dinge nie.
Vergiess' nicht meiner Thräne Wasser,
Denn, fern von dir und ohne dich,
Eilt sie, dem Winde zu vergleichen,
Und wälzt im Staub der Strasse sich.
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Als ich den Vollmond deiner Wange
Im Lockenabend ward gewahr,
Da schien die Nacht mir, gleich dem Tage,
Durch deine Wange hell und klar.
Mir trat die Seele auf die Lippe,
Doch meinen Wunsch erreicht' ich nicht;
Mein Hoffen fand sich schon am Ziele,
Am Ziele fand mein Wunsch sich nicht.
Es schrieb aus Lust nach deiner Wange
So manches Wort Hafisens Rohr:
Drum lies es nun in schöner Reihe
Und häng' als Perle es in's Ohr.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 142.. 142.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2946-E