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Es hat der Wein zum zweiten Mal
Mich meiner Hand entrückt,
Und durch sein Schmeicheln ist der Sieg
Ihm über mich geglückt.
Gezollt sei tausendfacher Dank
Dem rothen Wein dafür,
Dass er das Gelb aus dem Gesicht
Hinweggenommen mir.
Die Hand verehr' ich, die zuerst
Die Traube hat gepflückt,
Und nimmer gleiten soll der Fuss,
Der sie zuerst zerdrückt!
Es schrieb das Wörtchen: »Liebe« mir
Das Schicksal an das Haupt;
Zu streichen was das Schicksal schrieb,
Ist nimmermehr erlaubt.
O prahle doch mit Weisheit nicht,
Denn, rückt der Tod heran,
So stirbt ein Aristoteles
So wie der dümmste Mann.
O Frömmler, geh' und halte mich
Nicht für gering und klein:
Denn, was ein Gott erschaffen hat,
Kann ja gering nicht sein.
Nicht also eingerichtet sei
Dein Lebenswandel hier,
Dass man einst sage wenn du stirbst:
»Er starb gleich einem Thier.«
Berauscht von Einheit aus dem Glas
Des Urvertrag's wird sein,
Wer da getrunken, wie Hafis,
Vom lauter'n, reinen Wein.

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TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Dâl. 111.. 111.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-29AB-C