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Wenn du freundlich mich berufest,
Üb'st du grosse Huld an mir;
Wenn du zornig mich entlässest,
Grollt mein Herz doch nimmer dir.
Dich in meinem Buch zu schildern,
Liegt gar fern die Möglichkeit:
Liegt doch von der Schild'rungsgrenze
Deine Schild'rung allzu weit.
Schauen kann das Aug' der Liebe
Meines Lieblings Angesicht:
Denn vom Kafe bis zum Kafe
Reicht der schönen Bilder Licht.
Von des holden Wangen-Koran
Lies ein einz'ges Verslein nur:
Schwinden macht's, als Exegese,
Jeder dunkeln Stelle Spur.
Störrig wie Zipressen bist du,
Marmorherz'ger Freund, mit mir,
Und erlaubst so vielen Augen
Ringsherum zu ruh'n auf dir.
Du, der Himmelskost geniesset,
Und dem Keiner gleich sich schätzt,
Fühl'st gewiss in's Fegefeuer
Dich durch dies mein Wort versetzt.
Wenn der Gegner wähnt, im Liede
Habe er Hafis erreicht,
Ist er jener Schwalbe ähnlich,
Die sich dem Hŭmā vergleicht.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Te. 31.. 31.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2B83-9