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Komm', o Schenke, denn den Schleier
Hob der Freund vom Angesicht,
Und die Kerze, frommer Klausner,
Leuchtet nun mit hell'rem Licht.
Jener ausgelöschten Kerze
Antlitz glänzt nun abermal,
Dieser abgelebte Alte
Strahlt in neuer Jugend Strahl.
Der Geliebte that so zärtlich,
Dass die Gottesfurcht entwich;
Und der Freund erschien so gnädig,
Dass den Feind die Angst beschlich.
Halte ein mit dieser Rede,
Herzbethörend, süss und fein:
Dein Pistazenmund – so scheint es –
Taucht sein Wort in Zucker ein.
Wunden hatte mir geschlagen
Eine Last von schwerem Gram,
Als ein Arzt mit 'Îsa's Hauche,
Gottgesandt, sie von mir nahm.
Wer, besiegend Mond und Sonne,
Schönheit bietet zum Verkauf,
Gibt, wenn du herangekommen,
Seinen Handel wieder auf.
In des Himmels sieben Kuppeln
Tönt dies Mährchen fort und fort;
Aber sich', dem blöden Sinne
Scheint es nur ein eitles Wort.
Sprich, Hafis, von welchem Manne
Dies Gebet gelernt du hast?
Denn dein Lied, als Schutzgehänge
Trägt's der Freund, in Gold gefasst.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ḥāfeẓ, Šams o'd-din Moḥammad. Lyrik. Diwan des Hafez. Erster Band. Der Buchstabe Te. 49.. 49.. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-2F63-2