[Rvht dann noch nicht/ frecher Krieger]

Sie waren unweit gangen/ da höreten sie einen/ der nächst ihnen daher kame und den sie für einen neuankommenden Fremdling-Schäfer hielten/ folgendes singen:


[36] 1
Rvht dann noch nicht/ frecher Krieger/ 1
Du vertollter Landberüger/
Dein verfärbtes Metzelschwert?
Muß dir/ Mars/ dann alles hulden/
Dein Bleyschweres Joch erdulden/
Das jetzt drükkt die Mutter- Erd.
2
Ach/ ach/ Widerglükk der Hirten/
Die nicht Hirten mehr bewirten/
Wälder sind ihr Feld und Welt/
Vnd die ausgehölten Steine/
Vnd die unbewohnten Hayne/
Wo sie Forcht und Flucht hinstellt.
3
Alle Schäferfeyre feyren/
Last will Lust und Luft verteuren/
Spiele haben ausgespielt/
Wo die Hirten vormals sprungen/
Wo sie Weid und Wald besungen.
Hat der Reyh jetzt ausgewült.
4
Nun es wird der Tag noch tagen/
Da man wird von Eintracht sagen/
Von des Friedes Freudenpfleg/
Da die Auen werden singen/
Vnd die grünen Vfer springen/
Vnd sich heitern Weg und Steg.

Fußnoten

1 Kriegschreyē.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Harsdörffer, Georg Philipp. Gedichte. Fortsetzung der Pegnitz-Schäferey. Hirtengedichte. [Rvht dann noch nicht- frecher Krieger]. [Rvht dann noch nicht- frecher Krieger]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-35D4-D