[69] Die Fremde

Der düstre Hauch, der deine Stirn umweht,
der stille Zug, der um Erbarmen fleht,
das Zucken, das die Lippen dir bewegt,
hat wunderbar die Seele mir erregt. –
Dein Antlitz spricht von kaum verwehtem Leid,
verlornem Sinnen ist dein Blick geweiht,
wie welken Blumen, die die Häupter neigen,
scheint dir der Erde Sonnenlust zu schweigen.
Und doch! – Ein Etwas flammt noch von Verlangen,
ein Etwas will an diesem Leben hangen,
ein Etwas drängt nach ungefundner Lust –
o fändest du das Glück an meiner Brust!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Hartleben, Otto Erich. Gedichte. Meine Verse 1883-1904. Die Fremde. Die Fremde. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3652-9