Meister und Pfuscher

Nicht den Character bewundert, wenn echte Talente verschmähen,
Um den erbärmlichen Preis flüchtigen Gauklererfolgs
Alle Gesetze der Kunst mit Füßen zu treten und alle
Zu verhöhnen, verehrt ruhig die größ're Natur.
Pfuschern setztet ihr oft schon deutsche Preise, wofür ihr
Meisterstücke bedangt, setzt sie den Meistern einmal
Und bedingt euch Gesudel, sie werden euch schwerlich genügen,
Denn ein harmonischer Geist hat im Gemeinen sein Maaß.
Einfach ist das Gesetz, es ruht die Kraft nicht im Wurme,
Eh' sie den Punct erreicht, wo sie sich selber genügt,
Und es triebe kein Gott sie weiter, wenn er auch wollte,
Meßt denn ehrlich den Weg, und es ergiebt sich der Grad.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hebbel, Friedrich. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Epigramme und Verwandtes. 3. Kunst. Meister und Pfuscher. Meister und Pfuscher. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-3CB5-0