[157] Viadukt

Mit zornig zischendem Gebraus
Jäh schnob's den hohen Bahndamm her.
Der Schlot warf Wolken weit heraus,
In dunkle Nacht ein dämmernd Meer.
Wildschäumend schleuderte der Zug
Zurück den Qualm, zurück die Qual,
Die Lasten, die er vorwärts trug,
Erschütterten das stille Tal.
Auf einmal atmet der Koloß
Mit siegesstolzer Sicherheit,
Erhaben saust das Riesenroß,
Vom Überschuß der Kraft befreit.
Fern glüht der grünen Augen Brand;
Durch finsteren Tunnel, Rauch und Ruß
Führt nach der Schönheit Sonnenland
Den Zug der Zeit sein Genius.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Kampfes. Viadukt. Viadukt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-4E82-A