[216] Glück
Doch was ist Glück? Es ist nicht dein Behagen,
Es ist der Quell, den du aus Stein geschlagen,
Der Blitz, der feurig in die Dürre fährt,
Das Licht, das liebend deinen Kampf verklärt.
O feige Qual, wenn, meines Werts vergessen,
Ich nicht mehr wäge, was mir zugemessen,
Wenn ich, verlangend nach gemeinem Lohn,
Mit Marktgut tausche meinen Königsthron!
Vom Seelengrunde fühl ich's grollend steigen,
Es läßt nicht Ruh mir, wenn die Stunden schweigen,
Nachts aus dem Schlummer schreckt es mich empor:
»Du bist ein Bettler, der ein Reich verlor!«