Es steht ein Blatt beschrieben
im Buch der deutschen Schmach,
Das muß der Teufel lieben
bis an den Jüngsten Tag.
Das brennt auf schwarzem Grunde
mit roter Flammenschrift,
Das schwärt wie rote Wunde
mit schwarzem Schlangengift.
O hätt' ich Donnerstimme,
gleich des Gewitters Macht,
Ich schrie in heiligem Grimme:
Fluch höllischer Niedertracht!
Ich rollte alle Geschütze
blauschwarz am Himmel auf
Und spiee rächende Blitze,
gerichtet Lauf an Lauf.
Weh dir, du fetter Würger,
du Staatsverbrecher Staat,
Für hunderttausend Bürger,
den Strick der Missetat!
[115]Für hunderttausend Deutsche
das hinterlistige Netz,
Die Sklavenhalterpeitsche,
geflochten vom Gesetz!
Du Schandgesetz für Schergen,
die des Verräters Gier
In Freundesmaske bergen,
Spürdogge, wehe dir!
Du Folterbank der Freien,
du quälst die Freiheit tot –
Und doch mußt du gedeihen
für unser Aufgebot ...
Es steht ein Blatt beschrieben
im Buch der deutschen Schmach,
Das muß der Teufel lieben
bis an den Jüngsten Tag.
Sturm läutet das Gewissen.
Es zittert die Geduld:
Wann wird in Staub zerrissen
das Riesenblatt der Schuld?