[67] Anders

So vielem, was mir klang und scholl,
Ward meine Seele taub und matt,
Ich weiß nicht, ob ich klagen soll,
Bin nun des lauten Tones satt.
Es wuchs in mir, wer sagt woher,
Ein Sinn der stillen Lust empor,
Ich mag das Kampfgeschrei nicht mehr
Und weiß nicht, ob ich viel verlor.
Wie so von ungefähr das kam,
Aus einer Dämmerung der Nacht,
Aus einem tiefen Seelengram,
Daraus ich anders aufgewacht ...
Ob mich Gedankenflug geführt
Zum Thron der feinen Einsamkeit,
Den Ton hab' ich, den Ton verspürt,
Der mich vom Lärm des Tags befreit.
Ihr wartet wohl auf Trommelschlag?
Ich glaube fast, der Tambour fiel,
Doch wenn er nicht mehr trommeln mag,
Ergibt er sich dem Geigenspiel.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Henckell, Karl. Gedichte. Buch des Lebens. Züricher Bilder. Anders. Anders. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-502B-C