5. Wehmut
Hoch in der Linde drüben
Ein Vöglein wohnte lang;
Ich tat es herzlich lieben,
Gern lauschen seinem Sang.
Wo ist mein Sänger blieben?
Ach, schweigt ja schon so lang.
Er sang von Lenz und Lieben –
Drüben
Ist alles stumm und bang.
[158]Die Linde seh' ich stehen
So traurig dunkelgrün,
Die Blumen all vergehen
Und wollen nicht mehr blühn.
Ich hab' ihn oft gesehen,
Nun ist er hin, ist hin –
Die Winde schaurig wehen,
Gehen
Und seufzen all um ihn.