2. Grablied

Ich hab' ein Hüttchen dir gebaut,
So lind (?) und grün und kühl,
Da wohnst du so allein und traut,
Da ist es dämmernd still.
[154]
Komm, weiße Rose, geh hinein,
Das Hüttchen ist bereit,
Ich habe blanke Perlen drein
Und Blumen genug gestreut.
Ich hab' ein Bettchen dir gemacht,
So tief im grünen Gras,
Da träumst du süß, da schläfst du sacht,
Ist's auch von Tränen naß.
Ich schmücke dir dein Kämmerlein
Mit Blumen und mit Klee,
Komm', stille Braut, komm', geh' hinein,
Da ist kein Schmerz, kein Weh.
Bald werden bleiche Blumen hier
Rings um dein Häuslein blühn;
Ich muß vor deiner Kammertür
Noch wenig Stunden knien.
Und bis das letzte Blümlein schwand,
Will ich geduldig sein;
Dann reichst du mir die weiße Hand,
Dann ziehst du mich hinein.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hensel, Luise. Gedichte. Lieder aus dem Nachlaß. Gärtnerlieder. Die sieben Klagelieder. 2. Grablied. 2. Grablied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-554E-5