Das Gesetz der Natur

Alle tragen wir in uns den Keim zu unserm Verblühen;
Blühn und Verblühen ist nur eine Entwicklung der Zeit.
In dem Schooße der großen Mutter empfangen wir Kräfte,
Auszuwirken uns selbst und zu verleben damit.
Und Du murrest, o Klügling, daß Du nicht ewig hier sein kannst?
Warest Du ewig hier, wirst Du's in Andern nicht sein.
Also gehorche der Kette der Wesen, die ziehet und abstößt;
Was zur Blüthe Dich trieb, gab Dir Vollendung und Frucht.

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TextGrid Repository (2012). Herder, Johann Gottfried. Gedichte. Gedichte. Drittes Buch. Das Gesetz der Natur. Das Gesetz der Natur. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-57D4-B