3. Lied des jungen Reuters
Litthauisch
Mit frühem Morgen
Sey schon mein Pferd gefüttert.
So bald's nur taget,
Mit Sonnenaufgang
Muß ich von hinnen reiten.
Da steht mein Vater,
Da mir zur Seite steht er
Der alte Vater,
Drängt sich an meine Seite.
Er steht mit mir zu sprechen;
Er spricht, mich zu ermahnen,
Und mich ermahnend weint er.
Still, weine nicht, mein Vater!
Still, weine nicht, mein Alter!
So frisch ich weggetrabet,
So frisch trab' ich zurücke,
Um dich nur nicht zu kränken.
Ei, mein Hengstchen,
Ei, mein Brauner,
Wohin streichst du?
Wohin schnaubst du?
Wohin wirst mich tragen?
Ei in Krieg hin!
Hin in fremde Lande!
Dahin streichst du,
(Dahin schnaubst du,)
Dahin wirst mich tragen.
[59]
Wird dir zu sauer
Die weite Strasse?
Wird zu schwer dir
Dieser Sack mit Haber?
Oder dieser junge Reuter
In dieser Reuters-Livrei,
Mit dem blanken Säbel?
Ja zu sauer
Wird der lange Weg mir,
Und diese Nacht, stockfinster,
Und diese grüne Heide,
Und dieser schwarze Morast – – –