36.
Ludwig Uhland

Nur selten noch, fast graut's mir, es zu sagen,
Nehm' ich der Freiheit Evangelium,
Den Schatz von Minne und von Rittertum
Zur Hand in unsern hartbedrängten Tagen.
Wie hab' ich einst so heiß dafür geschlagen!
Wie hastig dreht' ich Blatt um Blatt herum!
Ich kann nicht mehr – ich kann nicht – sei es drum!
Es soll doch niemand mich zu schelten wagen.
Ein ander Hassen und ein ander Lieben
Ist in die Welt gekommen, und von allen
Sind wenig Herzen nur sich gleich geblieben.
So sind auch deine Lieder mir entfallen;
Ein einziges steht fest in mir geschrieben;
Kennst du das Lied: »Weh euch, ihr stolzen Hallen!«
[83]

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 36. Ludwig Uhland. 36. Ludwig Uhland. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-5F3C-E