49.

Trüg' ich ein Schwert als Krieger um die Lenden,
Ging' ich als Landmann hinter einem Pfluge,
Dann säß' ich abends froh bei meinem Kruge,
Um mit dem Tag mein Tagewerk zu enden.
So aber, wenn sie sich zur Ruhe wenden,
Schweift mein Geist noch auf irrem Wanderzuge,
Und meine Seele kreist in stetem Fluge,
Ihr will kein Abend seinen Frieden spenden.
Dem Himmlischen erbaun wir keine Schranken,
Es folgt uns nach ins laute Weltgetriebe
Und wird im Schlummer auch nicht von uns wanken.
Kein Ort – daß ich vor ihnen sicher bliebe!
Gleich Blitzen zucken um mich Gedanken
Und treffen mich selbst in dem Arm der Liebe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Sonette. 49. [Trüg' ich ein Schwert als Krieger um die Lenden]. 49. [Trüg' ich ein Schwert als Krieger um die Lenden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6002-7