[35] 3.

Aus Hütten einzig kommt das Heil der Welt,
Im härnen Mantel predigt der Prophete –
So ward auch Blei, und nicht das Gold, bestellt,
Daß tausendzüngig jede Wahrheit rede.
Ein böser Geist der Tiefe haust im Gold,
Es ist ein Knecht und gibt sich gern in Sold;
Wie Porzia, faßt das Beste man in Blei,
Und reimt man drauf, so reimt man immer: Frei!
Das schwere Blei wird in des Meisters Hand
Der Elfengeister lustiges Gewand;
Er läßt es nicht als Todeskugel fliegen,
Er führet es als Wort von Sieg zu Siegen,
Und wo die beste Waffe fehlt von Erz,
Da trifft ein Wort des rechten Mannes Herz;
Er zittert nicht vor des Tyrannen Miene –
Was will die Flocke gegen die Lawine?
Kein Zensor fällt der Wahrheit in die Zügel,
Er hat nur Federn, doch die Wahrheit Flügel.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Gedichte. Lieder eines Lebendigen. Erster Teil. Drei Gutenbergslieder. 3. [Aus Hütten einzig kommt das Heil der Welt]. 3. [Aus Hütten einzig kommt das Heil der Welt]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6032-C