[94] Georg Herwegh
Jean Paul

»Ein Stern ist untergegangen, und das Auge dieses Jahrhunderts wird sich schließen, bevor er wieder erscheint; denn in weiten Bahnen zieht der leuchtende Genius, und erst späte Enkel heißen freudig willkommen, von dem Trauernde einst weinend geschieden. Und eine Krone ist gefallen von dem Haupte eines Königs. Und ein Schwert ist gebrochen in der Hand eines Feldherrn; und ein hoher Priester ist gestorben!«

Börne


Das Amt eines Kritikers fällt mir nie schwerer, als wenn ich auf Jean Paul zu reden komme. Während die Sonne holdes, verjüngendes Feuer durch meine Adern gießt, soll ich auf ihre Flecken achten? Ich soll auf den Mund eines Menschen sehen, auf die Sprache seiner Lippen lauschen, wo sein ganzes volles Herz mit liebenswürdiger Offenheit meinem Gefühle sich darlegt? Jean Paul, daß ich es nur gestehe, gehört zu den Männern, in deren idealer Gegenwart mich all mein skeptischer Mut verläßt. Wo das Gemüt seine Fragen an mich stellt, kann auch nur mein Gemüt die genügende Antwort geben. –

Jean Paul, der dritte im Bunde unserer literarischen Dreieinigkeit, nämlich der heilige Geist, dieser Gott des Humors wurde unbegreiflicherweise von seinem Volke weniger geschätzt und gewürdigt, als so manches mittelmäßige Talent, das spurlos mit dem Tage vorübergehen wird. – Laube hat in seiner eben ausgegebenen »Geschichte der deutschen Literatur« ein schönes Wort geredet, wenn er sagt: die Schöpfung stehe immer über der Bildung. In derselben Überzeugung habe auch ich den ewigen Kultus der Vergangenheit gehaßt und mit Vorliebe jeder echten Schöpfung der Gegenwart mich zugewandt; ich war der Meinung, man könnte unsere marmornen Götter in ihrem Pantheon einmal eine Zeitlang schlafen lassen, um die volle Teilnahme den lebendigen Dichtern zu schenken. Jean Paul hatte ich im stillen immer ausgenommen; leider durfte ich ihn weder zu den Toten, noch zu den Lebenden zählen; er ist, wie sein Parentator Börne sich ausdrückt, noch lange nicht allen geboren; mag auch eine Zeit kommen, wo er allen wird [95] geboren werden. Hunderte von Kommentaren besitzen wir über Schiller und Goethe, auch nicht einen nur irgend erträglichen über Jean Paul. Soll ihn denn nie jemand außer seiner Frau Rollwenzel verstehen? Will uns niemand in diesen Schacht von Edelsteinen zünden?

Ein Denkstein für Sankt Paul, wie ihn der Lohnbediente im Gasthofe zu Baireuth nannte, ist immer auch ein Denkstein für die Freiheit. Doppelt willkommen ist mir daher eine Gelegenheit, auch meinesteils ein paar kleine Steine zu seinem Monumente herbei zutragen; zum Unglücke müssen es Kiesel sein, welche Feuer geben.

Unsere größten Männer verlieren von ihrem Werte oder machen wenigstens momentan einen übeln Eindruck, wenn wir sie in der Familie, im Schlafrock und in den Pantoffeln betrachten. Nicht so Jean Paul. Man mag über ihn urteilen, wie man will, der Mensch gewinnt bei ihm immer alles wieder, was der Schriftsteller verloren.

Also erschien mir der Dichter des »Titan« in dem interessanten Buche: »Erinnerungen aus meinem Leben in biographischen Denksteinen und andern Mitteilungen«. Dritter Band: Jean Paul Friedrich Richter. Herausgegeben von Z. Funk. Diese Schrift soll denn auch den erfreulichen Teil der heutigen Kritik bilden.

Durch Polemik getrübt wird der Panegyrikus auf unsern Unsterblichen, da ich in eine entschiedene Opposition zu treten habe gegen einen Artikel der »Hallischen Jahrbücher« vom 6. November, der unter der allgemeinen Rubrik: »Der Protestantismus und die Romantik«, auch die poetische Richtung Jean Pauls bespricht.

Jean Paul gehört bis jetzt noch mehr der Zukunft, als der Gegenwart des Menschengeschlechtes an; und hier will ihn nun auf einmal ein Schüler Hegels, ein Apostel des Bestehenden, in die Vergangenheit zurückdrängen. Ehe ich die würdige, kenntnisvolle Weise näher angebe, in welcher dies geschieht, will ich noch einige notwendige Bemerkungen vorausschicken, mit deren Richtigkeit oder Unrichtigkeit meine ferneren und zum Teil bereits ausgesprochenen Behauptungen stehen oder fallen.

Der Humor, indem er den Maßstab des Unendlichen an das Endliche anlegt, somit die absolute Wahrheit des einzelnen aufhebt, ist das wesentliche Produkt des Protestantismus. Der Humor, wie er in Jean Paul und den Dichtern seit der Juliusrevolution sich offenbart, wäre vor Luther schlechterdings unmöglich gewesen. Alles, was ist, hat vor dem Absoluten, [96] in weiterer Abstufung vor dem Ideal, nur eine endliche Berechtigung. Alles Bestehende ist unwahr; die Wahrheit liegt weit darüber hinaus, in Gott oder im Fortschritt. Dem Humor ist nichts heilig, als das Urbild alles Geschaffenen, man nenne es das Absolute, den Weltgeist, Gott. Zepter wie Bettelstab haben ihre lächerlichen Seiten; Fürst und Proletarier müssen ihre endlichen Schranken durchbrechen, dem Ideale zustreben und sich zu nähern suchen. So, wie sie sind, ist jeder Unterschied zwischen ihnen nur ein äußerlicher, gemachter, der vor dem Absoluten nichts gilt; sie schleppen beide vollauf an der komischen Mitgift des Lebens. Der Humor ist Demokrat; daher denn auch der komische Roman für unsere Zeit von so hoher Bedeutung ist.

Wie kommt es doch nur, daß man Humor und Ironie immerdar verwechselt, daß man diese zwei soauseinander fallenden Begriffe unaufhörlich wiederdurcheinander wirft! Tieck und Jean Paul in eine und dieselbe Kategorie! So weit der Himmel über der Erde, so hoch, so unendlich hoch steht auch Jean Paul über dem Herrn Ludwig Tieck! Der letztere mit seiner Ironie ist der eingefleischte Egoismus; Jean Paul, wenn auch nicht der größte Dichter aller Völker und Zeiten, wie Wirt vor den Assisen in Landau behauptete, doch sicherlich das größte Herz, da je in deutschen Landen geschlagen. Die Ironie bezieht alles auf das Ich, alles Reale und Objektive erhält erst Geltung, wenn es dem lieben Ich gefällt, ihm eine solche zu erteilen; man moquiert sich über einen Zopf, einen Haarbeutel, man ärgert sich über eine Berliner Teevisite, – damit hat es sein Bewenden; man verschanzt sich gegen die großen Interessen, welche die ganze Menschheit angehen; man zieht sich zurück von der schlechten Wirklichkeit und baut sich eine Welt aus Träumen.

Anders der Humor, anders Jean Paul, der Prophet der Liebe.

Der Humor verachtet die Welt nicht, er dringt in dieselbe ein, er schaut sich nach allen Seiten um, rührig und tätig, in Hütten und Palästen, aber sein Maßstab, den er an die Endlichkeit anlegt, ist nicht das Ich, sondern das Göttliche, dessen schönster Tempel Jean Pauls Herz gewesen. Da findet er uns Kindergestalten denn freilich zu kurz und allen Menschenwitz unzureichend dem Ideale gegenüber. Aber er verstoßt uns nicht, sondern erbarmt sich unserer, er streift die komische Hülle von unserm Körper ab, damit wir um so kühner und ungehinderter den Aufflug versuchen mögen zum Absoluten.

[97] Alle Vernunft des Menschen suchte Jean Paul nicht im Kopfe, sondern im Herzen. Die Welt existiert, ob es mein Ich, der Gedanke, zugeben mag oder nicht, und sie existiert nicht des bloßen Existierens wegen, sondern daß ich sie liebend in meine Arme schließe. Zu lieben und zu verehren muß jedes Wesen, es sei, welches es will, und immerhin das höchste, etwas haben. »Dazu läßt mir aber der Fichtesche Leibgeberianismus nichts, nicht einmal den Hund jenes Bettlers oder die Spinne jenes Gefangenen.« (Clavis Fichtiana.)

Und Jean Paul sollte mit solcher Denk- und Gefühlsweise nicht der abgesagte Feind der Ironisten, denen die Welt nur vorhanden, wann und solange es ihnen behagt, gewesen sein? Er, der so feurig an die Realität und die Menschen sich anschloß, sollte zu den poetischen Nihilisten gehört haben?

Fichte, mit seinem subjektivsten Idealismus der Ahnherr der Ironie, war selbst sein Leben lang besser, als sein System. Er blieb ein braver Mann, weil er aus seinem Idealismus keine Folgerungen zog für seinen Charakter und sein eigenes starres Ich in den »Reden an die deutsche Nation« zum eisernen unbezwingbaren Ich seines Volkes erweiterte, für das die Franzosen bald nicht mehr vorhanden waren.

Jean Paul merkte sogleich, wohin der Fichtesche Idealismus, der die Welt einsargte, und den Egoismus auf das Piedestal einer Gottheit schraubte, konsequent im Leben durchgebildet, führen würde. Der Glaube an Christus, als eingebornen Sohn Gottes, schien ihm, wie seinem Freunde Herder, nicht gerade unerläßlich, aber einen persönlichen Gott, eine persönliche Unsterblichkeit verlangte sein Herz. Wir schweigen hierüber und bemerken nur noch, daß es seine eigene Liebe zur Menschheit war, weswegen er eine höchste, umfassende Liebe für dieselbe begehrte. Aber wie im Leben, kannte Fichte auch im System die Liebe nicht. Dieser Mangel ist es, der Jean Paul jenen verzweifelnden Schluß seines »Clavis Fichtiana« diktierte. »Rund um mich eine weite versteinerte Menschheit. – In der finstern unbewohnten Stille glüht keine Liebe, keine Bewunderung, kein Gebet, keine Hoffnung, kein Ziel. – Ich so ganz allein, nirgends ein Pulsschlag, kein Leben. Nichts um mich und ohne mich nichts als nichts. – So komm' ich aus der Ewigkeit, so geh' ich in die Ewigkeit. – – Und wer hört die Klage und kennt mich jetzt? – Ich. – Wer hört sie und wer kennt mich nach der Ewigkeit? – Ich.« – (Man vergleiche hiemit noch im »Titian« die Rede des toten Christus vom Weltgebäude herab, daß kein Gott sei.)[98] Die Opposition Jean Pauls gegen das Fichtesche System ist Tatsache, historisch nachweisbare, unwiderlegliche Tatsache. Trotzdem schreiben die »Hallischen Jahrbücher« in Nr. 266: »Jean Paul verhält sich in der Sphäre der Kunst zu Schiller undGoethe, wie in der Philosophie Fichte zu Kant undJacobi.« Mit andern Worten: Jean Paul ist Egoist; es war bei ihm wie bei Fichte Zufall, daß sein Ich ein sittlichreines; eine gewisse Gemütlichkeit hat ihn davor geschützt, daß er nicht so schlimm geworden und ausgeartet, wie der Held der romantischen Schule, Ludwig Tieck.

Jean Paul, der unsere Fehler immer durch ein Verkleinerungsglas, unsere Tugenden immer durch ein Mikroskop betrachtet, soll ein Egoist gewesen sein? Etwa, weil die Kinder seines Geistes zuviel von seinem eigenen edlen Blute besitzen? Weil alle seine Charaktere mehr Licht- als Schattenseiten haben und auch der schlimmste den Schöpfer nicht verleugnet? Weil er sich selbst und sein Tiefstes überall gab? Wie er denn einmal gesteht: »Ich bete im »Titan« das Heiligste an in meiner Brust.« Da muß der liebe Gott ein Fichteaner sein, weil er sich selbst wiedergibt und darstellt in seiner Welt!

Hat der Rezensent in den »Hallischen Jahrbüchern« nichts von dem innigen Verhältnis Jean Pauls zu Jacobi gewußt? Ach! es wird so viel aus dem Blauen ins Blaue demonstriert; doppelt zu bedauern ist dies, wenn man, obschon in diplomatisch versteckter Weise, solch Verfahren anwendet, um einen Geist, wie Jean Paul, als einer veralteten Richtung angehörend, in die literarische Rumpelkammer zu werfen.

Wenn nur eine solche Polemik von wirklich produktiven Köpfen ausginge; aber meistens rühren diese vornehmen absprechenden Urteile von Leuten her, die noch keine ihrer weltumfassenden Ideen in einer angemessenen Gestalt verkörpert haben. Daß Schiller und Goethe den Jean Paul so verkannt, ist kein Wunder; lagen doch auch die homerischen Götter ewig miteinander im Streit. Jean Paul hat seine Fehler; sein Hauptmangel ist aber sein Reichtum. Er war zu fruchtbar und nahm sich daher nie die Zeit, seine Gedanken ruhig, wie die Mutter ihr Kind, auszutragen. Sein Ausdruck ist oft nachlässig, nicht zutreffend, erkünstelt. Davon war er selbst überzeugt, denn er sagt irgendwo: »Wenn ich Briefe schreibe, so kommt mir der Ausdruck und Gedanke zusammen; hingegen bei Büchern habe ich den Gedanken und suche den Körper.« Seine Bilder sind oft unschön – auch dies ist wahr. Bei Goethe ließe sich jedes Bild auf der Leinwand darstellen und [99] der Eindruck auf den Beschauer wäre gewiß rein und erfreulich. Nicht so bei Jean Paul. So zutreffend z.B. für den Verstand ein Bild sein kann, so beleidigend kann dasselbe für die Phantasie sein, für die eigentlich auch jedes Bild berechnet werden soll. »Hören Sie! Das Schaf, das meinen Geist einst auf Flaschen zog, bleibt ewig ein Schaf; – wie aber, wenn sich ein Löwe oder Königsvogel fände, das Schaf vespeiste oder in die Lüfte führte, den echten, wahren Eierstock aus meinen Schriften risse, und den geneigten Leser als Bruthenne daraufsetzte? Ich meine doch, er könnte so nach und nach seinen Hof mit meinen Küchlein füllen!« Hier ist Geist, der meinem Verstande wohltut, aber ein Bild, das meinem Auge ungefällig erscheint.

Jeder große Mann hat jedoch das Recht, zu sagen: So bin ich, so nehmt mich hin! Wir wollen uns auch die Freude an Jean Paul nicht durch Splitterrichtereien verkümmern lassen, sondern den Vater von Schoppe und Siebenkäs lieber in dem traulichen Familienkreise uns betrachten, in welchen Herr Funck uns einführt.

Etwas hätte Herr Funck gar nicht erwähnen sollen, nämlich den Vorwurf, der Jean Paul schon öfters gemacht wurde, als hätte er den Wein übermäßig geliebt. Ich spreche ihn von ganzem Herzen von dem Vorwurf gemeiner Trunkenheit frei, und mit mir gewiß jeder Redliche; aber einen solchen delikaten Gegenstand nur zu berühren, scheint mir ein Verstoß gegen die Pietät.

Dieser Gott unter den Schriftstellern ist, wie Herr Funck ihn uns schildert, ein wahres Kind im Umgange mit Menschen, eine Seele, die ihre Unschuld und Naivetät Zeit ihres Lebens keinen Augenblick verloren. Sein idyllischer Sinn, seine fromme Zärtlichkeit – alles erscheint uns im schönsten Lichte; der Panegyrikus beschränkt sich nicht auf allgemeine Phrasen, sondern es werden Tatsachen, Anekdoten, Briefe in Menge mitgeteilt. Auch eine wunderliche noch ungedruckte Rede Peter Schoppes auf den höchstseligen Magen eines Reichsfürsten wird nachgeliefert, sowie eine tiefsinnige Kritik von Jean Pauls sämtlichen Leistungen, auf die der Verstorbene ungemeinen Wert legte, die bei allem Gehalt jedoch zu jeanpaulisierend geschrieben ist. Wie ein Kleid nicht jedermann gleich gut ansteht, also ist es auch mit der Sprache. –

Zwei Punkte sind es vorzüglich, auf die ich für diesmal noch aufmerksam machen möchte. Der erste betrifft das Verhältnis Jean Pauls zum Christentum, oder, besser gesagt, zu dessen vorgeblichen Dienern und Vertretern. Es möchte ganz [100] besonders am Platze sein, hierauf hinzuweisen, als in jüngster Zeit abermals ein ehrenwerter Schriftsteller, Franz Dingelstedt, wahrscheinlich auf eine hauptpastörliche Denunziation hin, wegen sogenannter Profanation des Heiligen zu einer bedeutenden Geldbuße verurteilt wurde.

Das schmerzlichste Jahr für Jean Paul war das Jahr 1821, in welchem er seinen einzigen Sohn, Max, der sich dem Pietismus ergeben hatte, verlor. Kurz vor des letztern Tode schrieb der Vater einen Brief an ihn, den ich an alle Welt adressieren möchte: »Mit dem neuen Mönchtum wirst du dir Freuden und Kräfte und Feuer abtöten, und am Ende – nichts werden.« – »Es gibt keine andere Offenbarung, als die noch fortdauernde.« – »In allen Reden Christi ist kein Wort von der Lehre von allen mit Adam zugleich mitgefallenen Seelen oder gar von der Genugtuung. Gott bekehre dich zu dem heitern Christentum eines Herder, Jacobi, Kant!« – – –

Jean Paul war nicht nur ein Prophet der Liebe, sondern auch ein Apostel der Freiheit, und diesen Hauptpunkt haben seine meisten Biographen – warum? weiß ich nicht – übergangen. Niemand hat, wie er, die geadelten Kinderpossen des Lebens verachtet – was Wunder, wenn er oft so dunkel schrieb, wie ein Jesaias? Wer durfte hier klar schreiben? Wer darf hier klar schreiben?

Selbst physisch reihte ihn die Gottheit am Ende seines Lebens dem Unsterblichsten der Unsterblichen, dem Homeros, an. Auch ihm wurde das Glück zuteil, hinzugehen, ohne mit leiblichen Augen den Jammer unserer Zustände anzuschauen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Herwegh, Georg. Schriften. Jean Paul. Jean Paul. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-60FF-2