2.
Die Tage schleichen trüb dahin, und auf die Sonne hoffst du noch?
Daß Goldgespinst die Parze spinn' am dunklen Rocken, hoffst du noch?
[442]Du weißt, das ist des Alters Los: es wiederholt sich Schlimmes nur;
Was lieblich war zu Anbeginn, daß sich's erneure, hoffst du noch?
Das Größte, was das Leben beut: Kunst, Liebe, Frieden gab es dir,
Und einen neuen Vollgewinn aus seinem Füllhorn hoffst du noch?
Ist's nicht genug, daß Schlummer dir die letzte ew'ge Nacht verheißt,
Und einen bunten Traum darin, du Anspruchsvoller, hoffst du noch?