Silvester

Sie feierten Silvester im Gesù
Mit Kerzenglanz und festlichem Gepränge;
Die Orgel dröhnt', es brausten Chorgesänge –
Mir ging's zu bunt und laut und lustig zu.
Dem bösen Jahre wünscht' ich gute Ruh
Und floh hinaus und wand mich durch die Menge
Zum Kapitol hinan die sanften Hänge,
In düstrem Mut. Wohl hatt' ich Grund dazu.
Da sah ich, eng im Käfig eingegittert,
Die hagre Wölfin neidisch mich beäugen,
Als spräch sie: Du bist frei und kannst noch klagen?
Sieh mich! Ich werd als Wappentier gefüttert!
Das ist der Dank, wenn Zwillinge wir säugen
Und gegen Menschen menschlich uns betragen!

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Römische Sonette. Silvester. Silvester. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-64F4-B