3.

Wie lang schon haben, was wir selbst geschaffen,
Zu würd'gen wir nur zaghaft uns getraut
Und fuhren gern in jede fremde Haut,
Statt zu gerechtem Stolz uns aufzuraffen!
Erst spreizten wir uns als Franzosenaffen,
Dann haben wir nach Norden ausgeschaut,
An mystischen Gespenstern uns erbaut,
Um ins Perverse jetzt uns zu vergaffen.
Noch steckt uns der Bescheidenheit Gebresten
Zu tief im Blut. Doch mehren sich die Zeichen,
Daß nun zu ehren kommen unsre Besten.
[273]
Wem haben wir im Tragischen zu weichen?
Wo sind, die unter all den fremden Gästen
An unsre Kleist, Grillparzer, Hebbel reichen?

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TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Waldmonologe aus Kreuth. Sonette. 3. [Wie lang schon haben, was wir selbst geschaffen]. 3. [Wie lang schon haben, was wir selbst geschaffen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-65B1-A