6.

Das Hirn voll Tand, im Herzen öde Leere,
Sorgsam frisiert, geschminkt die welke Haut,
Mit jedes Hauses kleinem Klatsch vertraut,
Als ob in aller Welt nichts Höh'res wäre,
So schlendert dort der Veteran vom Heere
Der Stutzer, höchlich von sich selbst erbaut,
Voll Stolz, daß er mit Ehren so ergraut
Im strengen Waffendienste der Cythere.
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Beruf und Ziel und Inhalt seines Lebens
War Frauenliebe; da ihn die verlassen,
Ist er zu nichts mehr auf der Welt zu brauchen,
Als nur – ein Vorbild manneswürd'gen Strebens
Der goldnen Jugend – auf Neapels Gassen
Die langen, schwärzlichen Cavours zu rauchen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Bilder aus Neapel. 6. [Das Hirn voll Tand, im Herzen öde Leere]. 6. [Das Hirn voll Tand, im Herzen öde Leere]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-67DF-3