4.

Das Stirnhaar leicht mit Puder angegraut,
Den Schopf gekrönt mit falscher Flechtenmasse,
Ihr Fähnchen lang nachschleifend auf der Gasse,
Bachstelzenhaft, mit zwitschernd hellem Laut;
Zu jedem Mannsbild, das herüberschaut,
Hinäugelnd, ob ein Netz sich werfen lasse,
Nicht schön, doch zierlich, von gemischter Rasse,
Kohlschwarz das Aug, ein bleiches Braun die Haut:
[345]
So gehn Neapels Töchter vom geringern
Stand dir vorbei und scheinen keck zu sagen:
Wir sind nicht Römerinnen, mußt du wissen.
Den Austern gleichen wir, den kleinen Dingern,
Die auch, wie wir, das Altern nicht vertragen,
Doch frisch geschlürft sind sie ein Leckerbissen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Bilder aus Neapel. 4. [Das Stirnhaar leicht mit Puder angegraut]. 4. [Das Stirnhaar leicht mit Puder angegraut]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6823-1