Genua

. . . . . . . . . . . . Handlung

Ist der Welt allmächtiger Puls.

Platen


Dein Puls, du stolzes Genua, ist erschlafft.
Noch sieht man herrlich dich im Halbrund thronen,
Als gält's dem hehren Schauspiel beizuwohnen
Siegreicher Flotten, hoher Heldenkraft.
Doch statt zu handeln, treibst du Handelschaft.
Heut gelten Aktien statt der Staatsaktionen,
Die Schiffe bringen Waren fremder Zonen,
Nicht mehr Trophä'n, dem Sarazen entrafft.
Vom Geist der Zeit hast du dich bänd'gen lassen.
Ward doch die Bühne, die ihn spiegelt, heute
Ein Markt, wo täglich sich die Kurse wandeln.
Das höchste Kunstgesetz sind volle Kassen,
Und sehr verstimmt es die soliden Leute,
Läßt ein Charakterkopf nicht mit sich handeln.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Heyse, Paul. Gedichte. Gedichte. Italien. Städtebilder. Genua. Genua. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-68D7-B