[134] Der Augenblick

Und der mächtigste von allen

Herrschern ist der Augenblick

Schiller.


Die Zukunft und Vergangenheit
Gilt uns, und nicht das Heute;
Zukünftig sind wir allezeit.
Und sind vergangne Leute.
Doch Frankreich hofft und harret nicht,
Es zählt nicht die Sekunden,
Bis ihm der helle Tag anbricht
Zum Heilen und Gesunden.
Es sieht nicht ängstlich mehr zurück
In längst vergangne Zeiten;
Die Gegenwart soll ihm das Glück
Und alles Heil bereiten.
So laßt auch uns nicht immerfort
Nach allen Seiten schweifen,
Laßt uns des Lebens treusten Hort:
Den Augenblick, ergreifen!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Freitag. Der Augenblick. Der Augenblick. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-6DC9-1