[148] Nadowessische Klage

Mel. Wie i bi verwicha.


Ach, wir armen Narren
Hoffen stets und harren,
Daß der Freiheit Morgenroth beginnt;
Dürfen doch kaum klagen,
Leise, leise sagen,
Daß wir alle arg betrogen sind.
Kommt denn gar kein Tag,
Der uns trösten mag?
Ist denn Alles, Alles nun vorbei?
Ist denn gar kein Weg,
Ist denn gar kein Steg,
Der uns führt aus dieser Sklaverei?
All ihr hoch Geloben
Ist wie Staub zerstoben,
Und die Täuschung ward nur unser Theil.
Doch im blut'gen Kampfe,
Und im Pulverdampfe
Sprachen sie von unserm künft'gen Heil.
Kommt denn gar kein Tag,
Der uns trösten mag?
Ist denn Alles, Alles nun vorbei?
Ist denn gar kein Weg,
Ist denn gar kein Steg,
Der uns führt aus dieser Sklaverei?

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TextGrid Repository (2012). Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich. Gedichte. Unpolitische Lieder. Zweiter Theil. Samstag. Nadowessische Klage. Nadowessische Klage. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-7721-E