Der nach der Schrift eingerichtete Lebens-Lauf des Theatralischen Frauenzimmers
Wenn man wie offt geschicht/ bey euch ins Netze fällt/
So denckt ihr an das Wort; seyd fruchtbar mehrt die Welt.
[106]Wenn ihr den Kützel habt unreiner Lust vertrieben/
Das heist: den Nechsten so/ als wie sich selber lieben.
Ihr haltet aller Welt/ so Jung- als Alten still/
Um andern das zu thun/ was man von ihnen will.
Ihr thut es viel um Geld/ daß ihr die Wollust übet:
Weil Juda Bock und Lohn auch seiner Huren giebet.
Ihr schlucket Tag und Nacht die geilsten Pillen ein:
Der Frauen Mutter soll ja unersättlich seyn.
Wenn Euer Ehebruch dem Mann ein Horn erwirbet/
So seyd ihr Batseba, da Urias verdirbet.
Und endlich dencket ihr/ was selbst die Weißheit spricht:
Der Mensch stirbt wie das Vieh und auffersteht auch nicht.
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