Versuch einer Danksagung
an König Friedrich Wilhelm den Vielgeliebten
Im Februar 1787.
Monarch und Schöpfer eines Glücks,
Das meinem Alter Blumen streuet,
Ich habe nur im Ausdruck meines Blicks
Die Sprache, die kein Wörterbuch verleihet,
Nur Thränen hab' ich, statt des Tons,
Wenn ich Dir danken will, Dir Schutzgott auf der Höhe
Des landesväterlichen Throns –
Ich fühl's, daß ich auf Rosen gehe,
Auf Rosen schlummre leicht und süß,
Seitdem Dein Wöllner mir's verkündet,
Was ihm sein König hieß:
[235]Ein Haus, ein Haus wird mir gegründet,
Wird aufgebauet, wird geschmückt,
Als wär's ein Tempelchen der Musen –
O wenn's mein Auge nun erblickt,
Dann wird mein abgelebter Busen
Zu enge für des Herzens Drang,
Es flammt bei dieser Augenweide
Vielleicht nur Tage lang,
Wird wonnekrank
Und stirbt den schönen Tod der Freude:
Sein lezter Schlag ist Dank!