Nach dem Siege

Laßt rot vor Scham erglühen eure Wangen,
Die ihr mit eurer Reime leerem Beten
Euch anschickt, vor ein tapfres Volk zu treten,
Das eben kommt von Tat und Sieg gegangen!
Des Trommlers Schlegel, die im Wirbel sprangen,
Der rauhste Tagruf gellender Trompeten,
Sie gelten jetzo mehr, ihr Nach-Propheten,
Als all eu'r unnütz eitles Versefangen!
Der letzte schlichte Wächter vor dem Heere,
Der, Treu und Pflicht im Herzen, hat getragen
In kalter Sternennacht die blanke Wehre,
Und jeder, der nur einen Streich geschlagen,
Ist nun ein König von lebend'ger Ehre –
Was soll ihm unser Singen noch und Sagen?

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gesammelte Gedichte. Sonette. Nach dem Siege. Nach dem Siege. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9882-8