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Wie sie sich da drehn im Tanze,
Puppen aus geschnitztem Holz!
Eitles Volk im Kerzenglanze,
Leben heuchelnd, steif und stolz!
Schlüsselbeine, Schulterblätter
Stoßen schamlos hart mich an;
Alte Tanten, grau vom Wetter,
Klatschen längs der tollen Bahn.
Die dem Tode längst verfallen,
Treibt der Wahnsinn hier im Kreis!
Und ich schleiche durch die Hallen,
Einsam schlägt mein Herz und leis.
Dein gedenkt es, zarte Blüte!
O mein rosiger Morgentraum!
Daß dich Gott mir treu behüte
Fern am grünen Wogensaum!
Fern am Wogensaum, im Grabe
Schläft, was Lust und Leben war! –
Dieses Bechers Feuergabe
Bring der Schläferin ich dar!
Wie ein Schild von frischen Rosen,
Wie ein Schwert von Sonnenstrahl
Schützt dein Bild mich Freundeslosen
Hier vor dieser öden Qual!
Jung geblieben ist mein Lieben,
Und noch heute rosenrot;
Auch mein Liebchen jung geblieben:
Dank dafür, du milder Tod!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gedichte. Siebenundzwanzig Liebeslieder. 26. [Wie sie sich da drehn im Tanze]. 26. [Wie sie sich da drehn im Tanze]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9DD2-C