Bergfrühling

Der Lenz ist da, die Lauine fällt,
Sie rollt mit Tosen und Sausen ins Tal;
Ich hab mein Hüttlein daneben gestellt
Auf grünende Matten am sonnigen Strahl.
Und ob auch die Laue mein Hüttchen trifft
Und nieder es führt im donnernden Lauf –
Sobald wieder trocken die Alpentrift,
Bau ich mir singend ein neues auf.
Doch wenn in meines Landes Bann
Der Knechtschaft verheerende Löwin fällt,
Dann zünd ich selber die Heimstatt an
Und ziehe hinaus in die weite Welt!
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Hinaus in die Welt, in das finstere Reich,
Zu dienen im Dunkel dem fremden Mann,
Ein armer Gesell, der die Sterne bleich
Der Heimat nimmer vergessen kann!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Keller, Gottfried. Gedichte. Gesammelte Gedichte. Buch der Natur. Bergfrühling. Bergfrühling. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-9E1C-2