1.
Es tönen Trompeten/ die Fahnen ümfliegen/
es drönen die Waffen mit blutigen Siegen/
man höret nur Klagen/ und sagen von Kriegen.
Wie! müssen die Musen verstummet erliegen/
ins Elend verjaget/ und zagend sich schmiegen?
sol unsere Heldenzeit bleiben verschwiegen?
Ihr Teutsche! besinnet eur hohes Vermügen/
und hasset ausländischer Sprachen Betrügen.
Euch solte nur euere Zunge benügen/
(in welcher die Künste sich gleiches fals fügen/)
ihr hättet den Helicon längsten erstiegen/
und würde der Griechen Berühmen versiegen.
Es müssen der Stimplere Reimen versiegen/
Bald Opitz so liebliche Höhen erstiegen/
Ihm wolten auch rühmliche Folge nachfügen
Herr Werder und Buchner der Musen Vernügen.
Apelles/ Rist/ Schottel entdekken das Trügen
der Sprache Verächter: ihr Wunder vermügen/
und Schikklichkeit bleibet nun nimmer verschwiegen.
Schaut frevele Klügelwitz schmeltzen und schmiegen.
Hier höret/ wie Christus nicht blieben erliegen
im Grabe! hier sehet das Höllenbekriegen!
Erstaunet Emanuels Himmlisches Siegen!
Nun gleichet der Mukken und Adeler Fliegen.
Wolmeinend angefüget von Georg-Philip Harsdörffen.