Einundzwanzigstes Kapitel
Fortsetzung. Auflagen. Abgaben. Staatseinkünfte. Öffentliche Anstalten
Man sieht aus dem, was bisher ist gesagt worden, daß unser Staat große Lasten übernimmt, daß ihm die Ausstattung und Versorgung fast aller seiner Bürger allein obliegt, daß also auch für beträchliche Einnahme gesorgt werden muß, wenn die Verfassung Bestand haben soll. Freilich fällt eine Menge unnützer Ausgaben weg, die in andern Ländern erfordert werden, als: Besoldungen, Pracht am Hofe und dergleichen; immer aber bleiben die Bedürfnisse sehr beträchtlich. Auf folgende Weise wird nun dafür gesorgt, daß die Kassen imstande seien, dies zu bestreiten, und jeder Mitbürger verhältnismäßig dazu beitrage.
Eine Haupteinnahme zieht der Staat, wie man weiß, aus dem Ertrage der Amtsländereien und der vakanten Güter. Die Früchte werden in den öffentlichen Magazinen aufbewahrt, in wohlfeilen Zeiten aufgehäuft und in teuren zu einem immer gleichen, mäßigen Preise verkauft, damit diese nie zu hoch steigen und der jüdische Wuchrer sich nicht auf Unkosten des ärmern Landmanns bereichern könne. Dagegen [384] kann aber auch jeder Dorfbewohner sein Getreide in diese Magazine liefern und bares Geld dafür empfangen.
Die Bergwerke, Steinbrüche, die Münze, die Jagden und Fischereien sind gleichfalls beträchtliche Hülfsquellen für den Staat.
Sodann der zehnte Teil von allen Erbschaften und das Vermögen derer, die keine Söhne hinterlassen.
In die öffentlichen Warenlager werden die Arbeiten aus den Werkhäusern abgeliefert und dann teils verkauft, teils zu Ausstattung der Jünglinge und Mädchen angewendet.
Manufakturen und Fabriken, deren Anlage die Kräfte eines Privatvermögens übersteigt, werden auf öffentliche Kosten betrieben. Der Vorteil daraus, besonders durch den ausländischen Handel, fließt in die Staatskasse.
Allein dies alles würde zu den Abgaben bei weiten nicht hinreichen; es müssen also auch Auflagen und Abgaben stattfinden, und um diese so einfach, so billig als möglich und zugleich so einzurichten, daß ihre Hebung nicht schwerfalle, schlage ich folgendes vor:
Von jeder Landportion wird jährlich der zehnte Teil dessen, was sie in mittelmäßig guten Jahren eintragen kann, in die Staatskasse geliefert. – Das ist die einzige Abgabe, die der Landmann zu bezahlen hat. Der Stadtbewohner entrichtet dieselbe runde Summe jährlich und, wie schon erwähnt worden, für jeden Hausgenossen, den er über die verwilligte Anzahl hält, soviel, als wenn er noch eine halbe Landportion besäße. Wenn ein ähnliches Gesetz in Ansehung des Viehes, das jemand halten darf, verfaßt wird, so trägt der Reichere oder der, welcher größern Aufwand macht, als nötig wäre, verhältnismäßig mehr als der Ärmere, und niemand wird Ursache zu klagen haben.
Außer diesen Auflagen ist nur noch eine Zollabgabe bestimmt, nämlich der zehnte Teil des Werts von allen ausländischen Waren ohne Unterschied, die in das Reich eingeführt werden; von den ausgehenden Waren wird nichts entrichtet.
[385] Die Posten sollen dem Staate keine Einkünfte tragen, sondern nur eine wohltätige Anstalt zur Gemächlichkeit des Publikums sein; jedem aber steht frei, sich ihrer auch nicht zu bedienen.
Große Straßen, Dämme und dergleichen öffentliche Werke anzulegen, dazu werden die Soldaten in Friedenszeiten genützt und bekommen dafür eine gewisse Vergütung. Da nun jeder Mitbürger eine Zeitlang in der Armee dienen muß, so ist auch keiner von dieser Arbeit befreit. – Handarbeit schändet niemand und stärkt den Körper.
Von den Waisenhäusern ist schon vorhin geredet worden; die Kinder werden darin mit der größten Sorgsamkeit, die bei öffentlichen Anstalten irgend möglich ist, erzogen, in allerlei Art Arbeit unterrichtet; sie besuchen die allgemeinen Schulen, und wenn sie das funfzehnte Jahr erreicht haben, wird für sie wie für alle andre Mitbürger gesorgt.
Die übrigen Arbeitshäuser sind von dreierlei Art: In einigen finden einzelne bejahrte Personen beiderlei Geschlechts und Witwen einen Zufluchtsort und Gelegenheit, ein ihren Kräften und Kenntnissen angemessenes Geschäft oder Handwerk zu treiben. Wer Vermögen hat, kauft sich ein und kann sich zugleich mehr Gemächlichkeit ausbedingen; wer kein Vermögen hat, wird auf den gewöhnlichen, anständigen, reinlichen, aber freilich einfachen, nicht prächtigen Fuß behandelt und muß sich gefallen lassen, bestimmte Stunden des Tags für die Manufakturen, oder was ihm sonst, seinen Talenten gemäß, aufgetragen wird, zu arbeiten.
In die zweite Art von Arbeitshäuser werden Menschen aufgenommen, die durch schlechte Wirtschaft zurückgekommen sind. Sie genießen hier, wie billig, nicht soviel Gemächlichkeit und Freiheit als in den vorhin beschriebnen Werkhäusern, müssen gröbere Arbeit verrichten, werden genauer beobachtet, aber doch keineswegs strenger behandelt.
Die Arbeitshäuser der dritten Gattung sind für Verbrecher [386] bestimmt. Sie sind die eigentlichen Gefängnisse. Die Art der diesen Leuten obliegenden leichten oder schweren Arbeit richtet sich nach dem Grade ihrer Vergehungen. Viele unter ihnen werden, gefesselt und bewacht, auch außer den Gebäuden bei beschwerlichen und unangenehmen Arbeiten angestellt, wozu freie, gebildete Menschen sich ungern brauchen lassen; doch wird auf alle Weise auch für ihre Gesundheit gesorgt.
Alle diese öffentlichen Anstalten sind von der Art, daß der Staat, durch die darin verfertigten Arbeiten, mehr oder wenigstens ebensoviel Vorteil zieht, als die Unterhaltung derselben kostet; Hospitäler und Tollhäuser hingegen erfordern mehr Aufwand; doch muß für diejenigen, welche Vermögen haben und darin aufgenommen werden wollen, eine bestimmte Summe eins für alles in den öffentlichen Schatz niedergelegt werden.
Damit der Staat von richtiger Einnahme der festgesetzten Abgaben gewiß sei und nicht zuweilen Hauptunglücksfälle einzelne Familien oder ganze Gegenden insolvent machen, so sind im ganzen Reiche Assekuranzkassen errichtet, durch welche alle Mitbürger sich einander nicht nur für erlittenen Brandschaden, sondern auch für Mißwachs, Hagelschlag, Viehsterben, Verlust von Schiffen und dergleichen entschädigen.
Auf dem Lande und in den Städten sind Ärzte, Wundärzte, Apotheker und Hebammen angestellt, denen jede Familie jährlich eine gewisse von der Obrigkeit einzusammelnde kleine Summe bezahlt, wogegen sie aber auch ohne Unterschied jedermann, ohne weitre Forderungen zu machen, mit Rat und Tat beistehen müssen; so wie denn auch alle von den besoldeten Ärzten verschriebne Arzneimittel denenjenigen, welche nur einfache Taxen entrichten (das heißt soviel, als von einer einzelnen Landportion bezahlt wird), unentgeltlich verabfolgt werden.
Obgleich jedem Mitbürger erlaubt ist, das Land zu verlassen, so fällt doch, wenn er sein bares Vermögen mit aus [387] Abyssinien nehmen will, die Hälfte davon der Staatskasse anheim. Dies ist sehr billig; dem Ertrage des vaterländischen Bodens, der ihn ernährt hat, verdankt er seinen Reichtum, dem Staate seine Bildung und Sicherheit aller Art. – Kann er sich beklagen, wenn man, was sein eigner Fleiß dabei bewirkt hat, auf die Hälfte des Erworbnen anschlägt? Es ist sehr begreiflich, daß dies Gesetz leicht zu täuschen sein würde; allein sollen wir denn gar nichts auf den Erfolg der bessern moralischen Bildung unsrer Bürger und darauf rechnen, daß sie nicht geneigt sein werden, aus Leichtsinn ein Land zu verlassen, in welchem sie sich freier und glücklicher fühlen, als sie in irgendeinem andern sein können?
Zweiundzwanzigstes Kapitel
Fortsetzung. Religion. Justiz. Strafen und Belohnungen. Polizei
Die Religion kann eigentlich gar kein Gegenstand der Gesetzgebung sein. Die innere Gottesverehrung und die Begriffe, die man sich von dem göttlichen Wesen und seinen Verhältnissen gegen dasselbe macht, richten sich nach den Fähigkeiten und Empfindungen jedes einzelnen, und es kann vom Staate nichts darüber bestimmt werden, weil dieser nur über Handlungen, nicht aber über Gedanken und Meinungen Richter ist. Die moralischen Vorschriften, zu denen man die Gründe aus religiosen Sätzen herleitet, müssen gleichfalls der innern Überzeugung eines jeden überlassen bleiben; der Staat soll nur dafür sorgen, daß keine Handlungen geduldet werden, die solchen moralischen Regeln zuwider sind, auf welchen die Gesetzgebung beruht. Ebensowenig darf die Regierung den Mitbürgern verbieten, laut und öffentlich ihre Meinung über diese ihnen wichtige Dinge zu sagen und zu schreiben, weil überhaupt Worte keinem Zwange unterworfen sind. Was endlich die religiosen und gottesdienstlichen Gebräuche betrifft, so darf sich der Staat nur insofern [388] dareinmischen, als sie die befohlnen Handlungen hindern und die verbotnen befördern könnten, zum Beispiel, wenn sie anstößig, unsittlich wären oder die Bürger von nützlicher Tätigkeit abhielten. Übrigens also ist die spekulative, theoretische und praktische Religion keinem Zwange unterworfen; wir wissen nichts von einer Landesreligion; jedermann kann glauben, was er will, und seinen Gott verehren und ihm dienen, wie es ihm beliebt. Wollen mehrere Familien zusammentreten und nach ihrer Weise gottesdienstliche Versammlung halten, auch aus ihrem Vermögen Leute besolden, die sie Priester oder Prediger nennen, so steht ihnen auch das frei, nur mit der Einschränkung, daß zu diesen Zusammenkünften niemand der Zutritt versagt werden darf, weil überhaupt in einem Lande, wo alles Gute und Gleichgültige öffentlich geschehen kann, jede geheime Versammlung, jede heimliche Unternehmung unerlaubt ist. Auch ist es jeder Sekte verstattet, auf nicht ungestüme, aber auf öffentliche Weise Proselyten zu machen, soviel sie will.
Es erkennt aber der Staat die Priester und Prediger, die sich übrigens kleiden mögen, wie es ihnen beliebt, für gar keinen besondern Stand, nimmt keine Wissenschaft von ihrem geistlichen Berufe, sondern behandelt sie nach der Rücksicht auf das bürgerliche Gewerbe, zu welchem sie sich als Jünglinge haben einschreiben lassen, befreiet sie von keinen Abgaben und Diensten, weiset ihnen keine besondre Einkünfte an und entscheidet nie in sogenannten geistlichen Dingen. Die Lehren einer echten göttlichen Religion müssen durch ihre innere Kraft über Irrtümer siegen, und deswegen muß es erlaubt sein, diese wie jene laut zu predigen, sie der freien Prüfung zu unterwerfen; der Stifter des erhabnen Christentums legte es nie darauf an, seine Religion zu einer Staatssache zu machen, und die ersten Prediger derselben verlangten weder Exemtionen noch Besoldungen, noch Titel, noch Pfründen, noch die Freiheit, müßige Mitglieder im gemeinen Wesen zu sein.
[389] Um aber das Volk zuweilen zu gemeinschaftlicher Gottesverehrung zu ermuntern und durch edle, religiöse Empfindungen die Herzen zur Liebe, Dankbarkeit, zum Wohlwollen und zur brüderlichen Eintracht zu stimmen, wird jährlich einmal an einem festgesetzten Tage in der schönsten Gegend jeder Provinz ein großes Volksfest veranstaltet, woran jeder ungezwungen mit seiner Familie teilnehmen darf. Unter freiem Himmel werden dann herzerhebende, schöne Hymnen, welche die Kinder in den Schulen vollstimmig aufführen lernen, mit Begleitung musikalischer Instrumente gesungen. Gute Redner, denen die Obrigkeit dies Geschäft aufträgt, halten kurze, rührende Anreden an das Volk und ermahnen es zu Erfüllung seiner Pflichten; die andre Hälfte des Tages verstreicht unter geselligen, gastfreundschaftlichen und gesitteten Freuden. Die Obrigkeit sorgt dabei für Beobachtung des Anstandes und der Ordnung.
Die Justiz wird in Abyssinien unentgeltlich verwaltet; wie die Land- und Stadtobrigkeiten erwählt werden, das ist in einem der vorigen Abschnitte gesagt worden; sie bekommen keinen Gehalt und dürfen keine Sporteln nehmen. Nebst denen ihnen obliegenden gewöhnlichen Amtsverrichtungen sind sie auch verbunden, jeden Vormittag gewisse Stunden hindurch jedermann vorzulassen, der Klage zu erheben hat. Da wir nicht eine Menge dunkler sich durchkreuzender Gesetze haben und unsre Staatsverfassung nicht Gelegenheit zu mannigfaltigen, verwickelten Streitfragen und Händeln gibt, die Hauptfälle aber sehr klar in den Gesetzen bestimmt sind, so kömmt weniger darauf an, daß unsre Richter sehr gelehrte Leute, als daß sie verständige, hellsehende, erfahrne und unverführbar rechtschaffne Leute seien.
Alle Rechtshändel werden mündlich verhandelt, worüber jedoch Protokolle geführt werden. Die Parteien müssen ihre Notdurft, nebst den Gründen, selbst einfach vortragen, und kein Advokat noch Vorsprecher wird geduldet.
[390] Jeder Prozeß muß wenigstens nach Ablauf eines Jahrs beendigt sein.
Wenn zwei Personen miteinander in Streit geraten, so muß jeder von ihnen, bevor sie sich bei der Obrigkeit melden dürfen, sich einen Schiedsrichter wählen. Diese beiden Schiedsrichter treten zusammen und suchen einen Vergleich zustande zu bringen. Gelingt dieser Vergleich nicht, so stellen sich die Parteien, begleitet von ihren Schiedsrichtern, vor die Obrigkeit. Diese hört ihre Klagen und Verteidigungen, hört, wenn es nötig ist, die Zeugen ab, auf welche man sich beruft, und entscheidet dann nach Gesetz, Billigkeit und gesunder Vernunft und mit Rücksicht auf Umstände und Menschenkenntnis. In diesem Gerichte haben die beiden Schiedsmänner sowohl wie die obrigkeitlichen Personen Sitz und Stimme.
Nur in wenig Fällen, die bestimmt werden müssen, findet eine Appellation Platz. Diese geht an den Statthalter und in äußerst wichtigen, gleichfalls zu bestimmenden Fällen noch von da an den König und den Nationalrat.
Alle Eide sind als unnütz abgeschafft. Wie falsche Zeugnisse bestraft werden, das wird in der Folge vorkommen.
Es ist oben gesagt worden, daß es nicht erlaubt sei, Geld auf Zinsen auszuleihen. Jedoch findet davon folgende Ausnahme statt: Wenn jemand zu einer nützlichen Unternehmung, wobei etwas zu gewinnen ist, mehr Geld braucht, als er vorrätig hat, und ein andrer zeigt sich geneigt, ihm das Geld vorzuschießen, so kann nicht verlangt werden, daß dieser dies umsonst tue, indem er ja selbst durch Handel oder auf andre Weise mit seiner Barschaft sich erlaubte Vorteile verschaffen könnte. In diesem Falle nun melden sich beide Teile bei der Obrigkeit und werden über die Bedingungen einig, welche der Richter bestätigt.
Nur solche mit Bewilligung der Obrigkeit ausgeliehene Gelder, ferner die bedungne Summe für erhandelte Ware und dergleichen, Erbschaftsgelder und endlich alle Arten von Arbeitstagelohn etc. dürfen gerichtlich eingetrieben [391] werden; wegen aller übrigen Schulden wird keine Klage angenommen.
Strafen können nur dreierlei Zweck haben: entweder das verübte Unrecht wieder gutzumachen und den dadurch erlittnen Verlust zu ersetzen oder die Verbrecher zu bessern oder, endlich, böse Menschen außerstand zu setzen, die bürgerliche Ruhe ferner zu stören (jedoch nur durch ein solches Mittel, das Gegenstände trifft, über welche sich der Staat ein Recht anmaßen kann). Aus diesen Voraussetzungen und aus dem, was in der Einleitung über die Grenzen der gesetzgebenden Macht ist gesagt worden, folgt natürlich, daß weder Tod noch Verstümmlung der Gliedmaßen eine bürgerliche Strafe sein kann, selbst nicht zur Ahndung eines begangnen Mordes. Und dies auch schon darum nicht, weil hierdurch das vollbrachte Unglück nicht ungeschehen gemacht, nicht gehoben, der Verlust nicht ersetzt wird; weil der Staat nichts nehmen darf, was er weder geben noch zusichern kann; weil es andre Mittel gibt, einen Verbrecher außerstand zu setzen, ferner zu schaden; endlich, weil Strafe nie Rache werden soll; alle übrige Arten der Strafen sind für rechtmäßig zu halten, insofern sie mit den Verbrechen in richtigem Verhältnisse stehen.
Wo Ersatz möglich ist, da ist Ersatz des Schadens und der Unkosten, nebst billiger Vergütung für Versäumnis, Verdruß, Schmerz u. dgl., die natürlichste Strafe.
Selbstverteidigung und erwiesene unvermeidliche Notwehr werden nicht geahndet, wohl aber Rache und tätige Erwiderung des Übels.
Tätige Rache für wörtliche Beleidigung wird bestraft.
Bloße Worte, selbst wenn es Gotteslästerungen wären, können, unsern Hauptgrundsätzen gemäß, nicht bestraft werden. Nur um Handlungen kann sich der Staat bekümmern. Es ist ein elendes Vorurteil zu glauben, daß Schimpfwörter und Verleumdungen einem wirklich unschuldigen, ehrlichen, festen Manne je Schaden tun, ihn kränken oder erniedrigen könnten. Übrigens steht es in jedermanns Macht, [392] ein von ihm ausgesprengtes nachteiliges Gerücht öffentlich zu widerlegen, und wird dann offenbar, daß der, welcher ihm eine Schandtat schuld gegeben, aus Bosheit gelogen hat und der Beleidigte beweiset dies und verlangt gerichtlich seine Genugtuung, so wird der Verleumder dadurch bestraft, daß er in den öffentlichen Blättern, die unter Aufsicht der Regierung herauskommen, dem Publikum als ein Lügner bekanntgemacht wird. Diese Strafe ist, unter einem Volke, das nach den Grundsätzen der wahren Ehre und Redlichkeit erzogen wird, an sich schon sehr hart; sie hat aber auch noch schlimme Folgen im bürgerlichen Leben; denn ein solcher kann kein öffentliches Amt im Staate verwalten, kein Zeugnis vor Gericht ablegen, kein Geld leihen etc.
Dies ist dann auch die Strafe, womit erwiesenes falsches Zeugnis geahndet wird.
Wir sehen aber dieselbe für so hart an, daß sie immer nur auf gewisse Jahre verhängt wird, und zwar auf mehr oder weniger Jahre, je nachdem die Verleumdung oder das falsche Zeugnis boshaft oder der Gegenstand von Wichtigkeit war. Nach Verlauf dieser Zeit wird der Bestrafte öffentlich wieder in die Rechte eines glaubwürdigen Mannes eingesetzt.
Ein Mensch, der zum drittenmal diese Strafe verdient, wird, als ein unnützes Mitglied in einem Staate, dessen Wohlfahrt auf Treue und Glauben beruht, des Landes verwiesen.
Wer den andern mit Schlägen mißhandelt, der muß ihm nicht nur, für erlittenen Schmerz und Schimpf, eine Summe Geldes bezahlen oder, wenn er das nicht kann, auf gewisse Zeit im Gefängnisse büßen, sondern es wird auch, insofern der gekränkte Teil es verlangt, der Täter, durch einen Gerichtsdiener, grade ebenso öffentlich, als er jene Handlung verübt hat, wiederum mit Schlägen bestraft.
Menschen, die gar zu oft die bürgerliche Ruhe stören und die Gesetze des Staats höhnen, in welchem sie dennoch immer fortleben, obgleich sie auswandern könnten, werden [393] denn endlich, entweder auf viel Jahre oder auf immer, eingesperrt.
Ein Landesverwiesener, der sich wieder im abyssinischen Reiche blicken läßt, wird, wenn man seiner habhaft geworden, auf seine Lebenszeit eingekerkert.
Wer sich unberufen tätig in fremde häusliche oder andre Geschäfte mischt, wird, wenn Klage darüber entsteht, von der Obrigkeit bestraft.
Da bei Kauf und Verkauf beide Teile ihren freien Willen haben und man von einem verständigen Manne billigerweise fordern kann, daß er sich in keinen Handel einlasse, wenn er nichts von dem Werte der Waren und ihren Preisen versteht, so werden keine Klagen wegen Übervorteilung im Handel angenommen. Es steht indessen dem Betrogenen frei, den Betrug, zur Warnung andrer, öffentlich bekanntzumachen. Wird aber gerichtlich erwiesen, daß der Verkäufer seine Ware selbst für etwas ausgegeben, was sie nicht ist, oder, auf Treue und Glauben, ein falsches Maß oder Gewicht angegeben, welches der Käufer auf sein Wort also angenommen, dann wird vorausgesetzt, daß dieser mehr auf jenes Redlichkeit als auf seine eigne Einsicht und Vorsicht gebauet habe, und der Betrüger muß dem Betrognen nicht nur den Schaden ersetzen, sondern noch den hundertfältigen Wert obendrein in die öffentliche Kasse bezahlen.
Totschlag wird mit lebenslänglichem Gefängnisse von der schwersten Art bestraft; ein mißlungner Angriff auf das Leben eines Menschen nicht weniger mit lebenslänglichem, doch gelinderm Gefängnisse. In sehr seltnen Fällen kann der Umstand, daß der Angriff in der Blindheit des Zorns geschehen, einige Milderung bewirken. Wer seine Leidenschaften sowenig im Zügel zu halten vermag, der muß dafür büßen.
Diebstahl wird nach den Umständen strenger oder gelinder bestraft. Strenger ein Hausdiebstahl, ein Raub, den man an dem Eigentume seines Freundes begeht, eine Vergreifung an anvertrauetem Gute, die Beraubung eines [394] Armen, ein Diebstahl aus bloßem Geize ohne den Antrieb der dringenden Not, ein solcher, wobei Gewalt angewendet worden usf.
Da bei uns überhaupt kein Unterschied der Stände statthat, so ist es fast überflüssig zu sagen, daß auf die Härte und Milde der Strafen der Stand des Verbrechers gar keinen Einfluß haben kann; es darf also bei uns der, welcher einst das höchste Amt im Staate bekleidet hat, zu der schimpflichsten Strafe verurteilt werden, wenn er ein schimpfliches Verbrechen begeht. Soll man Rücksicht auf sein feineres Ehrgefühl nehmen, so zeige er dies feinere Ehrgefühl durch bessere Handlungen! Übrigens aber bringt eine weise Obrigkeit, bei Bestrafung der Verbrechen, Alter, Temperament, körperliche Konstitution u. dgl. mit in Anschlag.
Der Klugheit unsrer Richter bleiben die Arten der zu verhängenden Strafen sowie ihre Stufen und Dauer, nach Maßgabe der Größe der Verbrechen und der damit verbunden gewesenen Umstände, überlassen.
Alle Gefängnisse sind zugleich Werkhäuser; keiner der Gefangnen ist müßig; sie arbeiten teils im Kerker, teils werden sie, geschlossen und bewacht, auf die öffentlichen Arbeitsplätze geführt. Nach Verhältnis der Größe ihrer Vergehungen werden ihnen leichtre oder schwerere, genehmere oder unangenehmere Arbeiten auferlegt, und nach eben diesem Verhältnisse werden sie auch nachsichtiger oder strenger, bequemer oder weniger gemächlich gehalten, besser oder schlechter gespeiset und wird ihnen mehr oder weniger Freiheit gestattet, zum Beispiel: in den Erholungsstunden ihre Verwandten zu sehen oder sich andre unschuldige Vergnügungen zu machen. Aber dafür wird bei allen gleich gewissenhaft gesorgt, daß Reinlichkeit und gesunde Luft in den Kerkern herrschen und daß, wenn die Gefangnen erkranken, es ihnen nicht an Pflege fehle.
Keine Strafe beschimpft, wenn sie überstanden ist.
Soviel von Strafen! Belohnungen für gute Handlungen kann der Staat eigentlich gar nicht austeilen, und am wenigstens [395] möchten wir unsre Mitbürger daran gewöhnen, eitles Lob, äußere Ehrenzeichen, Ordensbänder, Monumente oder andre Narrheiten von der Art für Belohnungen zu halten. Jede gute Handlung belohnt sich selber durch das innere Bewußtsein, seine Pflicht erfüllt zu haben, durch die Freude an dem Guten, das man gestiftet hat, durch den lauten oder stillen Dank, den man einerntet, durch den guten Ruf und durch die Achtung und Liebe edler Menschen, die sich ein redlicher, nützlicher, wohltätiger Mann sicher erwirbt. – Ein Abyssinier bedarf weiter keiner andern Belohnungen; allein dafür muß doch die Regierung sorgen, daß große, schöne Taten nicht unbekannt, nicht unbemerkt bleiben und daß nicht dem, welcher sie ausübt, ein Teil jener natürlichen Belohnungen entzogen werde. Desfalls nun werden solche Handlungen in den Staatszeitungsblättern öffentlich bekahntgemacht. Diese Blätter dienen überhaupt im ganzen Lande zu allgemeiner Verbreitung und Bekanntmachung dessen, was in den einzelnen Provinzen vorgeht und alle Mitbürger interessieren kann. Was sich in unserm Lande zuträgt, das ist uns wichtiger, als was auswärts geschieht. Wir nehmen wenig teil an fremden politischen Händeln; es kümmert uns sehr wenig, in welchem Lustschlosse ein müßiger europäischer Fürst nebst seinem elenden Hofgesindel seinen Wanst gefüllt hat; aber ob Bevölkerung, Fleiß, Tugend, Einfalt der Sitten bei uns zu-oder abgenommen haben, das liegt uns sehr am Herzen zu erfahren, und das ist der Inhalt unsrer Landeszeitung. Sie kömmt in der Residenz heraus, und die Materialien dazu liefern, von unten hinauf, alle Obrigkeiten durch monatliche Berichte; die Zeitung ist gleichsam der Hauptbericht an das Volk.
In dieser Zeitung werden auch alle Haupturteilsprüche und verhängte Strafen bekanntgemacht. Auch werden darin nützliche Bemerkungen und neue Entdeckungen, zu Verbesserung des Landbaues, zu Erhaltung der Gesundheit etc., der Nation mitgeteilt. – Dies alles so kurz und deutlich als möglich.
[396] Die Polizei, in den Städten wie in den Dörfern, sorgt, soviel sie kann, für die Sicherheit, Freiheit, Ruhe, Gesundheit und Gemächlichkeit der Mitbürger. Zur Reinhaltung, Sicherheit und Erleuchtung der Straßen, Hinwegschaffung der Unreinigkeiten durch Kanäle, Austrocknung stehender Sümpfe, Ausbesserung der Wege, Nachtwachen, Vorkehrungen gegen Feuersgefahr, Löschungsanstalten, und was dahin gehört, werden die besten Vorkehrungen getroffen.
In unserm Staate wird niemand geduldet, der nicht irgendein bürgerliches Geschäft treibt und zu treiben versteht, womit sich Unterhalt erwerben läßt; eine bloß verzehrende Klasse kennen wir nicht. Ob er übrigens in diesem Berufe sehr fleißig sei oder ob er nicht mehr Zeit auf Nebendinge, mit denen er sich lieber beschäftigt, verwendet, darum kann sich die Regierung nicht genau bekümmern; auch hieße das zu sehr die natürliche Freiheit einschränken. Nur davon wollen wir gewiß sein, daß, wenn ein solcher einmal durch seine Faulheit verarmt und nun von dem Staate Hülfe fordert, dieser ihn nicht umsonst zu füttern brauche, sondern ihn bei irgendeiner Arbeit, die er versteht, anstellen könne. Leute also, die, ohne andre Geschäfte, bloß von ihren Renten leben, werden bei uns nicht geduldet, und wollten fremde Müßiggänger von der Art mit großen Schätzen nach Abyssinien ziehen, so würden wir sie nicht aufnehmen; es ist uns weniger daran gelegen, sehr reiche als fleißige, tätige Mitbürger zu haben. Auch bloß spekulierende Gelehrte dulden wir nicht; wir wissen recht gut, daß die höchste Geisteanstrengung und das emsigste Studium sich vortrefflich mit einiger nützlicher Tätigkeit im bürgerlichen Leben vereinigen läßt. Derselbe Fall ist mit Menschen, die sich mit schönen Künsten beschäftigen; ein Maler, ein Tonkünstler, ein Dichter zu sein, das gilt bei uns für keinen Stand. Wir glauben nicht daran, daß die Begeisterung, welche den Künstler beleben muß, durch die Aufmerksamkeit auf die kleinen Details, die bei bürgerlichen Geschäften vorfallen, verscheucht werde.
[397] Wir leiden nicht, daß Gaukler, Springer und überhaupt Menschen, die eine Kunst üben, welche weder der bürgerlichen Gesellschaft nützlich ist, noch wohltätigen Einfluß auf Kopf oder Herz hat, bei uns ihr Wesen treiben; sie werden sogleich des Landes verwiesen. Daß kein einziger Bettler in einem Reiche sich blicken lassen dürfe, wo jeder arbeitsame Mensch bequem Unterhalt finden kann, das versteht sich wohl von selber.
Es sind bei uns alle Zünfte abgeschafft; jedermann kann frei eine Hantierung, ein Gewerbe treiben, welches er will und worin er sich geschickt glaubt, und kann seine Arbeit so hoch taxieren, als ihm beliebt. Es wird sich bald ausweisen, ob er sein Handwerk versteht oder nicht, und der Pfuscher wird gewiß nicht lange dem geschickten Arbeiter das Brot vor dem Munde wegnehmen. Fordert aber jemand, zu Betreibung seines Handwerks oder seiner Kunst, Unterstützung vom Staate, dann muß er freilich erst Beweise seiner Geschicklichkeit geben.
Der Lohn für Gesinde, für Arbeitsleute, Tagelöhner etc. ist im ganzen abyssinischen Reiche bestimmt; wer mehr nimmt oder mehr bezahlt, wird bestraft.
Aller Aufwand bei Begräbnissen ist verboten. Sobald ein Abyssinier stirbt, sind seine Verwandte oder Freunde verbunden, es dem vom Staate angesetzten Arzte anzuzeigen. Dieser begibt sich in das Sterbehaus, besichtigt den Körper und stellt, wenn er ihn wirklich tot findet, darüber ein Zeugnis aus. Dies Zeugnis wird der Obrigkeit vorgezeigt, die den Befehl zur Beerdigung nach Verlauf einer bestimmten Anzahl Tage ausfertigt. Länger darf dann auch der Leichnam nicht liegenbleiben. Die allgemeinen Begräbnisplätze sind weit genug von den Wohnungen der Lebendigen entfernt. Der Tote wird unbekleidet in einen Kasten von gemeinem Holze, ohne alle Zieraten, gelegt. Bevor der Kasten vernagelt wird, öffnet man dem Verstorbenen eine Pulsader; der Tote wird in der Stille fortgebracht. Es ist bestimmt, wie tief der Kasten in die Erde eingegraben [398] werden muß; vor funfzig Jahren darf kein altes Grab umgegraben werden. Die Begräbnisplätze sind daher in Quartiere eingeteilt, deren jedes die Toten aus einem Jahrzehent umfaßt. Monumente und dergleichen Spielwerke der Eitelkeit werden nicht geduldet. Das Andenken unsrer edeln Männer verewigt sich in der Wirkung ihrer guten Handlungen, und kein großer Name geht verloren, wenn er auch nicht in Marmor oder Erz eingegraben steht.
Jedermann hat bei uns die Freiheit, seine Lebensart, seine Kleidung und dergleichen nach seinem Geschmacke und seiner Phantasie einzurichten; es findet darin durchaus kein Zwang statt. Wäre es möglich, so wünschten wir, daß unsre ganze Nation darüber einig würde, alles, was Mode und Konvention heißt, abzuschaffen, und daß jeder, ohne sich um den andern zu bekümmern, täte und trüge, was er wollte. Mancher kann vielleicht seiner Gesundheit und seinem Körperbau eine lange türkische oder eine armenische Kleidung angemessen finden; er kleide sich also türkisch oder armenisch! Einen andern behagt mehr eine kurze spanische oder irgendeine andre von den albernen europäischen Trachten; auch dieser folge seiner Phantasie! Gesetze gegen den Luxus haben wir gar nicht. Unsre Mitbürger werden so erzogen, daß sie über zwecklose Torheiten und über Flitterprunk hinaus sein werden; und da wir alle gleich sind, so fällt die Hauptursache eines glänzenden Aufwandes, nämlich die Absicht, für einen vornehmen Mann angesehen zu werden, weg; wir haben ja unter uns keine vornehme Männer.
So wie jeder die Freiheit hat, sich zu kleiden, wie er will, und soviel Aufwand zu machen, als ihm beliebt, so bleibt es auch seiner Willkür überlassen, sein Haus so zu bauen und auszuzieren, wie es ihn am besten und zierlichsten dünkt. Weil doch aber wirklich der Geschmack in Verzierungen und dergleichen sehr viel mehr Einfluß auf die Denkungsart der Menschen hat, als man glauben sollte, so ist die Obrigkeit jedes Orts bereit, jedem Mitbürger, der sich an sie wendet,[399] Risse und Zeichnungen nach den edelsten und einfachsten Planen und Formen zu Gebäuden aller Gattung sowie zu aller Art Hausrat unentgeltlich mitzuteilen. Auch werden solche Aufrisse von Zeit zu Zeit in Kupfer gestochen und öffentlich angeschlagen. Die Baumeister, welche der Staat besoldet und die über die öffentlichen Gebäude die Aufsicht haben, sind angewiesen, den Mitbürgern mit Rat und Tat beizustehen, und in den öffentlichen Fabriken wird dafür gesorgt, daß nur nach den einfachsten und edelsten Mustern und Formen gearbeitet werde.
Da uns daran gelegen ist, daß unsre Sitten nicht durch Ausländer verderbt werden, daß man uns nicht fremde Torheiten und Laster von außen herein spediere und daß nicht eine Menge vorwitziger, müßiger, neugieriger Reisender, welche die Langeweile aus ihrem Vaterlande jagt, unter uns herumrenne, so sehen wir uns gezwungen, zu fordern, daß jeder Fremde, der unsre Grenze betritt, sich sogleich erkläre, was für ein Geschäft er bei uns habe, auch wie lange und in welchen Gegenden er sich aufzuhalten gedenke. Werden seine Verrichtungen erlaubt und wichtig genug befunden, so erhält er von der Obrigkeit einen Paß, der nach diesen Umständen eingerichtet ist. Diesen muß er allerorten in Abyssinien, wohin er kömmt, vorzeigen. Ertappt man ihn auf einem Nebenwege oder in einem Geschäfte, das er nicht angezeigt hat, oder bleibt er über die bestimmte Zeit, so wird er sogleich über die Grenze gebracht.
Der Polizei liegt auch ob, ein wachsames Auge auf die Buchdruckereien zu halten, das heißt, dafür zu sorgen, daß die Preßfreiheit nicht gemißbraucht werde. Es ist nämlich im Vorhergehenden gesagt worden, daß jedermann frei und offen über alle Gegenstände und über alle Personen seine Meinung sagen und schreiben dürfe und daß er von der Regierung in dem Besitze dieser Freiheit geschützt werde, daß ihm deswegen von niemand ein Haar gekrümmt werden dürfe, insofern er die Wahrheit gesagt habe und nicht vom beleidigten Teile dargetan würde, daß er ein Verleumder [400] sei. – Doch dies alles unter der Bedingung, daß der Name des Schreibers nicht verschwiegen sei. Die Polizei nun wacht darüber, daß durchaus keine anonyme Schriftsteller auftreten dürfen, und forscht, wenn dergleichen Blätter dennoch zum Vorschein kommen, genau nach dem Urheber, um denselben zu bestrafen. Doch ist ein Fall ausgenommen, wo der Name des Schreibers nicht erfordert wird, nämlich, wenn jemand Fakta bekanntmacht, die auf öffentlichen Dokumenten beruhen oder von deren Grund oder Ungrunde sich jedermann durch den Augenschein oder bei der geringsten Erkundigung überzeugen kann, zum Beispiel, wenn er den ungerechten Gang eines Prozesses öffentlich rügte, da dann, wenn die Angabe falsch wäre, ein von den Richtern, Schiedsrichtern und Zeugen unterschriebner Auszug aus den Akten das Publikum sogleich von der wahren Lage der Sachen unterrichten könnte.
Wirtshäuser, in welchen müßige Leute sich bloß zum Trinken versammeln, werden bei uns gar nicht geduldet; den Gastwirten, die Fremde beherbergen, sind genaue Taxen vorgeschrieben.