194.

Manche Kutscher sollen die Kraft haben, allerlei Künste mit den Pferden zu machen, und zwar durch Schwarzkunst. So hat mein Großvater einen Kutscher, der durch ganz Rügen als Teufelsbeschwörer bekannt ist; wenn seine Pferde nicht stehen wollen, geht er einmal im Kreise um dieselben, macht vorn drei Kreuze und sagt zu den Stuten: »Blîw stån, blîw stån, du wäderhex, süst krigst wat up de ribben.« Zu den Hengsten sagt er dagegen: »Dî luder will ik krîgen, du sast mî stån wol blîwen.« Dann bleiben die Pferde zwölf Stunden auf demselben Fleck. Ebenso [63] haben alle andern Kutscher Scheu, mit ihm zusammen zu fahren, denn er verhext gewöhnlich ihr Fuhrwerk, sodaß er stets früher am Orte der gemeinsamen Bestimmung ankommt. Derselbe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen. Zweiter Theil. Gebräuche und Aberglauben. Haus und Hof. 194. [Manche Kutscher sollen die Kraft haben, allerlei Künste mit den]. 194. [Manche Kutscher sollen die Kraft haben, allerlei Künste mit den]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BC44-7