Bartholomäustag.

In Stralow bei Berlin feiert man an diesem Tage das bekannte Fischzugsfest; die Fischer der Gemeinde ziehen früh Morgens mit Musik hinaus und thun fünf Züge mit dem großen Garne, deren Ertrag hauptsächlich für den Prediger des Dorfes bestimmt ist. Nachher [336] gehts zum Dorfe zurück, wo sich bald die gedrängten Massen der Städter einfinden und den Tag in Jubel, dem auch Puppenspiel und andre Belustigungen, so wie ein Markt mit Glücksbuden und dergleichen nicht fehlen, hinbringen. – Ehmals bekam der Prediger auch alljährlich einen Stiefel, angeblich, damit er den zwischen Kirche und Dorf gelegenen Graben durchschreiten könne; doch ist diese Leistung jetzt in eine Geldzahlung von jährlich 11/2 Thaler verwandelt. – Dabei mag erwähnt werden, daß der Prediger in Käthen in der Altmark ebenfalls alljährlich einen Schuh erhält.

Mündlich. Ueber die Altmark. I. S. 167.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Gebräuche und Aberglauben. Bartholomäustag. Bartholomäustag. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-BC8C-7