Alb oder Mahre.

Der Alb, glaubt man, lege sich dem Schlafenden auf den Leib und verursache ängstliche Träume; den Gequälten zu befreien, ist am besten, daß man ihn beim Taufnamen ruft. Die Mahre steht ihm in ihrer Beschäftigung gleich, nur daß sie als schönes weibliches Wesen gedacht wird, das man fangen kann, wenn man alle Oeffnungen des Zimmers verstopft; es kann namentlich nicht entschlüpfen, wenn man es mit Handschuhen anfaßt. Häufig kehrt die Sage wieder, daß jemand lange Zeit mit einer Mahre verheiratet gewesen ist, die nachher plötzlich wieder verschwindet. In der Altmark hat man für den Namen Mahre die Form Mahrt und denkt sich meistens darunter einen Marder, der sich ebenfalls dem Schlafenden auf den Leib legt. An vielen Orten der Altmark hält man auch [374] dafür, daß die Mutterplage, asthmatische Zufälle, durch die Moger, ein häßliches Thier, das im Leibe des Menschen sitzt und aus dem Halse kriechen will, hervorgebracht werden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Gebräuche und Aberglauben. Aberglauben. 1. An übermenschliche Wesen. Alb oder Mahre. Alb oder Mahre. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C023-4