187. Dannstedt.

Mündlich.


In Dannstedt bei Halberstadt hat es sich einmal zugetragen, daß Leute so gottlos waren, während der Predigt um die Kirche zu tanzen; da sind sie verwünscht worden, ewig zu tanzen, und haben sich fort und fort gedreht, so daß sie sich die Füße ganz abgetanzt haben und zuletzt auf den Händen herumgesprungen sind. Der Küster hat endlich seine Tochter, die auch dabei war, herausreißen wollen und hat sie beim Arm gefaßt, aber da hat er ihr den Arm ausgerißen und sie hat mit den übrigen fortgetanzt, bis sie endlich alle todt niedergefallen [161] sind. Von dem wilden Tanz aber hat sich ein tiefer Graben gebildet, der um die ganze Kirche geht und noch heute sichtbar ist.

Andre erzählen, die Leute hätten selbst gewünscht, ewig tanzen zu können, und so hätten sie sich zu Tode getanzt. Der Ort aber hat von dieser merkwürdigen Begebenheit den Namen Tanzstedt bekommen und daraus ist denn der heutige Name Dannstedt geworden.

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TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 187. Dannstedt. 187. Dannstedt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-C965-E