[76] 78. Baumeister lebendig eingemauert.

Mündlich aus Oderberg.


Der berüchtigte Ritter von Uchtenhagen, der sich gewöhnlich im schwarzen Loch unweit des Brunnens bei Freienwalde aufhielt, ließ sich, nachdem ihm der Kurfürst ein Stück Landes geschenkt, so groß, wie er es vom Morgen bis Abend umreiten würde, ein festes Schloß in Neuenhagen bauen, und sagte dabei zu dem Baumeister, er solle es so gut bauen, als er nur immer könne, denn wenn er nicht das thue, so wolle er ihn lebendig einmauern laßen. Da hat der Baumeister auch all seine Kunst angestrengt und ein herrliches Schloß zu Stande gebracht; als es nun fertig war, hat ihn Uchtenhagen gefragt, ob er's nicht hätte noch besser machen können, und dazu hat er halb im Scherz »ja!« gesagt; sogleich hat ihn Uchtenhagen greifen und lebendig einmauern laßen, und die Stelle, wo das geschehen, zeigt man noch heutigen Tages.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche. A. Sagen. 78. Baumeister lebendig eingemauert. 78. Baumeister lebendig eingemauert. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-CA6E-3