[1] Sagen der Altmark.

[1]

[2] 1. Ursprung der Stadt Stendal.

Beckmann Th. V. Kap. II. p. 149.


Die Stadt Stendal soll vordem nur ein kleines Dorf gewesen sein, weshalb auch bis auf den heutigen Tag ein Theil derselben den Namen des alten Dorfes führt, und soll der berühmte Kaiser Heinrich der Finkler dasselbe zuerst zu einer Stadt erhoben haben. Derselbe hat auch öfter hier seine Wohnung gehabt, und zeigt man in dem alten Dorfe unfern der S. Jakobskirche noch ein Haus, das ihm zugehörig gewesen, und hinten an demselben ein altes Gemäuer, welches die kaiserliche Hofkapelle gewesen sein soll. Alte Wandgemälde innerhalb dieses Gemäuers, sowie der an dem Vorderhause angebrachte Adler sind noch vor hundert Jahren sichtbar gewesen, und erzählt man noch bis auf den heutigen Tag, daß dies Haus ehedem eine Freistatt war, so daß sogar einer Vater und Mutter todtschlagen können und, wenn er nur diese Zufluchtstätte erreicht, aller Strafe frei und ledig gewesen. Jetzt zeichnet sich das Haus vor den andern nicht weiter aus, außer daß an dem breiten Giebel [3] desselben zum Andenken ein schwarzer Mohrenkopf eingemauert ist.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Kuhn, Adalbert. Märchen und Sagen. Märkische Sagen und Märchen. Sagen der Altmark. 1. Ursprung der Stadt Stendal. 1. Ursprung der Stadt Stendal. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-D01E-4