Der Reiter von W.
Auf dem krit'schen Schusterbänklein
Nahmst du dich noch aus erträglich,
Hattest manchmal ein Gedänklein;
Doch als Dichter bist du kläglich!
Rezensenten sind fast alle
Obenleichthindrüberhuscher,
Und die dümmsten mit Gelalle
Auch versifikante Pfuscher.
Kommt der Bursch in seinem Streitwahn,
Unter tausend Stümperängsten,
Tief zu Esel auf die Reitbahn,
Dröhnend von arabschen Hengsten.
Hei! hei! heil du krit'scher Bummler,
Zeige dich nun selbst als Reiter!
Zeige dich als kecker Tummler!
Sporne! peitsche! vorwärts!! weiter!!!
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Hörst du's wiehern? hörst du's rufen?
Doch dein Graugaul sträubt die Ohren,
Stampfend möcht er mit den Hufen
In die Erde sich verbohren.
Und die Reiter nehmens Kränzlein,
Das du ihnen gabst zur Ehre,
Und sie bindens an das Schwänzlein
Lachend deiner grauen Mähre.
Raschelnd mit den Lorbeerbauschen
Peitscht der Esel sich die Flanken,
Unter Spottgelächters Rauschen
Bricht er scheu aus unsern Schranken.
Die zerzauste Panegyrik
Hat der Wind davongetragen,
Lachend denkt man nur der Lyrik,
Die dein Esel aufgeschlagen.
Reiter, die dir nicht gefallen,
Die du jüngst so scharf gescholten,
Haben spottend jetzt vor allen
Schadenfreudig dirs vergolten.
Willst du richten unser Dichten,
Laß die Vers' im Halse stecken;
Sie zernichten dir dein Richten!
Laß den Grauen bei den Säcken!
Laß als Müller du dein Fohlen
Immerhin zur Mühle gehen;
Und als Schuster flick die Sohlen
Schlechtbeschlagnen Renommeen!