Stern und Irrlicht

Vergnüglich flog ein Irrlicht durch die Moore,
Da rief aus Wolkenhöh'n herab ein Stern:
[93]
Wer bist du? Welcher Raum hat dich verloren?
Komm doch zu mir herauf, ich seh' dich gern!
Oft hab' ich deine Bahnen schon betrachtet
Und um sie zu berechnen sann ich viel.
Bald sah ich leuchtend dich, bald tief umnachtet –
Woraus besteht dein Kern, was ist dein Ziel?
Ach, sprach der Irrwisch, setzte sich und keuchte,
Bemühn sich Euer Gnaden nicht um mich!
Entschuldigen Sie gütigst, daß ich leuchte,
Ich freu' mich hier, es ist so sommerlich.
Mein Kern ist anspruchslos, das ist es eben.
Ich kann mich aus dem niedern Aufenthalt
Der feuchten Atmosphäre nicht erheben;
Bei Euch wär' mir's zu regelmäßig kalt.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 4. Vermischte Gedichte. Stern und Irrlicht. Stern und Irrlicht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F093-9