Hoch und niedrig

Ein Reiter, blank und blitzend,
Sprengt aus dem Wald heran,
Ein Hirt, am Wege sitzend,
Sieht ihn bewundernd an.
Wär' ich so groß und trüge
Solch Prachtkleid, denkt das Kind,
Daß Blitz mein Eisen schlüge,
Die Feder flög' im Wind!
Hei, Unschuld, denkt der Reiter,
Wär' ich wie du! Dich jagt
Die Qual nicht ruhlos weiter,
Die mir im Herzen nagt. –
Wohl möchten Beide tauschen,
Wünscht Jeder: wär' ich du! –
Die Wipfel oben rauschen,
Die Blume nickt dazu.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 4. Vermischte Gedichte. Hoch und niedrig. Hoch und niedrig. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F0D2-C