14. Urzeit

Ein Dämmrungsfalter, kaum entschlüpft den Puppen
Des Stein- und Pflanzenreichs, sieh, da vertraute
Die junge Tierwelt, als ihr Morgen graute,
Den Flügeln sich, noch ganz in harten Schuppen.
Noch stoben Rauch der Berge nackte Kuppen,
Und wie die Wasserflut allmählich staute,
So schwang es sich empor, gezähnt, und schaute
Begierig aus nach grünen Inselgruppen.
Da freute jedes Ungetüm, und kreischend
In aller Scheußlichkeit, sich seines Fanges,
Den gleich abscheulich wilden Feind zerfleischend.
In trüber Mondnacht heulte da sein banges
Geschrei die Brut, den Beuteteil erheischend,
Im Ahnungsgraun des eignen Unterganges.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 14. Urzeit. 14. Urzeit. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F154-2