7.

Geh nur, so wie du stets vorbeigegangen,
Vorbei an mir, o Glück, wenn Gold und Ehre
Dein Schoß enthielt; mein Wahlspruch heißt: »Entbehre,
Entsage jedem irdischen Verlangen!«
Zwar hab' ich's stets mit Dankgefühl empfangen,
Gab mir das Schicksal eine weise Lehre,
Auch wenn ein Honigtropfen in die Leere
Der Tage fiel, die nur ein Klaglied sangen.
[124]
Weht nur in unsern Frühling, rauhe Winde!
Kein Schneefall soll mich in dem Glauben stören,
Als ob auch die Natur mit uns empfinde.
Ich könnte nicht der Lerche Jubel hören
In meinem Mißmut, und das wonneblinde
Geschlecht der Blumen müßte mich empören.

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TextGrid Repository (2012). Lingg, Hermann von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. 7. Sonette. 12. Nachtgedanken. 7. [Geh nur, so wie du stets vorbeigegangen]. 7. [Geh nur, so wie du stets vorbeigegangen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-F21D-7